Westdeutsche Zeitung: Die SPD gibt sich auf ihrem Parteitag optimistisch - Steinbrück, der problematische Kandidat
Ein Kommentar von Stefan Vetter
Geschrieben am 14-04-2013 |
Düsseldorf (ots) - Jetzt geht's los. So lautet der Muntermacher
der Sozialdemokraten. Ihr Bundesparteitag gestern in Augsburg war
durch und durch von diesem optimistischen Geist geprägt. Genauso wie
der Bundesparteitag im Dezember in Hannover, als sich Peer Steinbrück
den Seinen erstmals als Kanzlerkandidat empfahl. Fortan ging vieles
los. Nur eben nach hinten. Welche Chancen hat die SPD also, um eine
beliebte CDU-Kanzlerin aus dem Amt zu vertreiben und der rot-grünen
Karte zum Stich zu verhelfen?
Dass sich diese Frage überhaupt stellt, ist erstaunlich genug.
Denn es sind gute Zeiten für die SPD. Die gefühlte und tatsächliche
Kluft zwischen Arm und Reich wächst. Und die Menschen dürstet es
wieder deutlich mehr nach sozialer Gerechtigkeit. Für viele ihrer
Forderungen kann die SPD auf eine Mehrheit in der Bevölkerung bauen.
Hinzu kommt eine schwarz-gelbe Koalition, die saft- und kraftlos vor
sich hin dümpelt. Hervorragende Bedingungen also für die Genossen.
Das Problem ist nur, dass die Partei einen großen Teil der
politischen Entwicklung seit der Jahrtausendwende mitzuverantworten
hat, aber jetzt erklärt, sie sei davon geläutert. Offenbar fällt es
vielen Bürgern schwer, der SPD den strammen Schwenk nach Links
abzunehmen.
Das Wir ist in Not. Dies mag auch am Kanzlerkandidaten liegen, der
in Augsburg mit einer gefühlsbetonten Rede zwar seine Genossen zu
überzeugen vermochte, aber für den Rest der Bevölkerung ein
problematischer Kandidat bleibt. Als Rächer der Armen wird sich Peer
Steinbrück bis Ende September jedenfalls kaum profilieren können.
Freilich ist damit noch nicht gesagt, dass Merkel Kanzlerin
bleibt. Denn auch die Union kämpft mit Schwierigkeiten. Das Bestreben
ihrer Spitzenfrau, unangreifbar zu sein, bringt einen schläfrigen
Wahlkampf mit sich. Man glaubt sich zu sicher. Daraus erwächst für
die C-Parteien ein Mobilisierungsproblem. Das ist umso gefährlicher,
als sich Euro-kritische Gruppierungen wie die "Alternative für
Deutschland" anschicken, in den Gefilden der Union zu wildern. Es
könnte also knapp zugehen. So wie bei der Landtagswahl in
Niedersachsen, als sich die Waage um einen Hauch zugunsten von SPD
und Grünen neigte. Ein Regierungswechsel aus Versehen - darauf
spekuliert die SPD.
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