Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Datenbremse im Internet
Langsam oder teuer
STEFAN SCHELP
Geschrieben am 24-04-2013 |
Bielefeld (ots) - Noch sind im Internet alle Menschen gleich.
Solche, die sich ergötzen am Tote-Hosen-Song mit der Refrain-Zeile
"Ich würde nie zum FC Bayern München gehen" und dafür ein
Youtube-Video anklicken. Solche, die sich online den neuen
George-Clooney-Schmachtfetzen ansehen. Und solche, die sich von
Berufs wegen riesige Formelpakete aus der "Cloud" herunterladen. Sie
alle waren mit einer Flatrate unterwegs. Sie zahlten ihren festen
Tarif - ganz egal für welchen Dienst. Netzneutralität nennen das die
Kenner. Und genau damit ist es vorbei, wenn die Telekom ihren Plan
einer Datenbremse umsetzt - und dabei den eigenen Filmdienst
Entertain ausnimmt. Ob das rechtens ist? Die Gerichte werden das
klären. Die Verbraucherschützer, auch die Entertain-Konkurrenten,
haben bereits heftige Kritik angemeldet. Selbst die Politik ist auf
den Plan getreten. Auch wenn die Justiz die neue Tarifstruktur
abnicken sollte, dem Geist des Internets entspricht sie nicht.
Internet ist Hochgeschwindigkeit, nicht künstlich herbeigeführtes
Schneckentempo. Und weil das immer noch mehr Menschen erkennen,
bekommt die Telekom nun ein Problem mit den Leitungskapazitäten. Die
Telekom ist in Deutschland nach wie vor mit großem Abstand
Marktführer. Deshalb geht sie voran mit dem Versuch, eine neue
Tarifstruktur durchzudrücken. Wer aber meint, dies sei ein
Alleingang, ist vermutlich auf dem Holzweg. Natürlich hat Mitbewerber
Vodafone verkündet, Schritte wie die der Telekom habe man nicht vor.
Hätte der Konzern hurra geschrien, wäre die Kartellbehörde aktiv
geworden. Man darf dennoch vermuten, dass Vodafone von den
Telekom-Plänen nicht unvorbereitet erwischt wurde. Geht der
Telekom-Plan auf, werden die Mitbewerber nachziehen. Das Internet
wird dann langsam oder teuer. Auch eine Form von Netzneutralität.
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Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
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