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Frau Bundesministerin Aigner, bitte vergessen Sie die Fische nicht ...

Geschrieben am 24-05-2013

München (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung

Mit einem eindringlichen Appell wandten sich Fischer aus
Deutschland und Afrika heute in München an Ilse Aigner, die
Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(CSU), eine Wende hin zu einer nachhaltigen Gemeinsamen
Fischereipolitik (GFP) in Europa zu fordern. Das Gespräch mit der
Ministerin und die Übergabe der Botschaft an Aigner als die
Vertreterin Deutschlands im Europäischen Ministerrat erfolgte auf
Initiative von Slow Food Deutschland, Brot für die Welt, Deutscher
Umwelthilfe und OCEAN2012.

Die einladenden Organisationen und die Vertreter der Fischer aus
Deutschland und Afrika beklagten, dass dreißig Jahre GFP zu einer
massiven Übernutzung der Fischbestände sowie zur Schädigung der
Meeresumwelt zahlreicher Meeresarten und ihrer Lebensräume geführt
hätten. Als weltgrößter Importmarkt für Fisch seien die Europäische
Union und Deutschland zudem für die Überfischung der Weltmeere mit
verantwortlich. Sie vergrößerten so auch die Nahrungskrise an den
Küsten einiger Entwicklungsländer.

Die Verhandlungen über die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik
der Europäischen Union befinden sich derzeit in der entscheidenden
Schlussphase. Das war der unmittelbare Anlass für das Treffen der
Verbände und Fischer aus Norddeutschland und aus Afrika mit Aigner in
München. Für die Schlussverhandlungen appellierten die Fischer an die
Ministerin: "Wir fordern Regeln, die die Überfischung stoppen und zu
einer raschen Erholung der Fischbestände führen. Nur die Festlegung
eines konkreten Zeitplanes wird dies sicherstellen", sagte der
Küstenfischer Jan Meyer.

Eine größere Eigenversorgung Europas mit Fisch ist auch eine
entwicklungspolitische Forderung: Immer mehr EU-Fangboote fischen in
den Gewässern der Entwicklungsländer. Fisch ist aber in diesen
Ländern eine der wichtigsten Eiweißquellen. "Wir begrüßen
Bestimmungen, die die EU-Fernfangflotten darauf verpflichten,
außerhalb von EU-Gewässern unter gleichen Nachhaltigkeitskriterien zu
fischen, wie innerhalb der EU. Wir würden uns noch mehr freuen, wenn
diese Bestimmungen in Zukunft auch eingehalten und Verstöße auch
wirklich sanktioniert werden", mahnte Sidi Ahmed Abeid, Vorsitzender
des Westafrikanischen Verbandes handwerklicher Fischerei aus
Mauretanien. Bundesministerin Aigner zeigte sich beeindruckt von den
Berichten aus der Praxis und betonte, dass die Botschaften der
Fischer die Notwendigkeit der Reform unterstrichen. Sie versprach den
anwesenden Fischern und Veranstaltern, sich bei den anstehenden
Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament weiter dafür
einzusetzen, das Problem der Überfischung zu lösen: "Dafür kämpfe ich
und hier lasse ich auch nicht locker!"

Bildmaterial erhalten Sie unter: http://l.duh.de/gadei



Pressekontakt:
Katharina Heuberger, südwind 5 - Kommunikationsbüro, Slow Food
Deutschland / Pressebüro München, Tel. 089 540 450 10,
E-Mail: heuberger@suedwind5.de

Daniel Eckold-Hufeisen, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e.V.
(DUH), Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009,
E-Mail: eckold-hufeisen@duh.de


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