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Trierischer Volksfreund: Zum Tod von Nelson Mandela - Leitartikel, Trierischer Volksfreund

Geschrieben am 06-12-2013

Trier (ots) - Nelson Mandela ist tot. Na und, werden viele jetzt
sagen, immerhin war der Mann doch schon 95. In diesem biblischen
Alter wird man doch wohl die Augen für immer zumachen dürfen. Erst
recht dann, wenn jemand ein Leben lang ein richtig schweres Päckchen
getragen hat. Nun wird die Welt ohne den Freiheitskämpfer, den
südafrikanischen Nationalhelden, den Versöhner, den witzigen,
schlagfertigen, menschlichen Staatsmann, den humorvollen
Gesprächspartner auskommen müssen.

Unsere Welt wird ein Stück ärmer, kälter, ihr fehlt ein Mittler,
ein Mahner, ein beharrlicher Streiter für die unveräußerlichen
Menschenrechte. Kein Superlativ ist seit vorgestern Abend zu hoch
gegriffen, um den Politiker und Staatsmann Mandela zu beschreiben.
Und alle treffen zu. Die von der Lichtgestalt, der Jahrhundertfigur,
dem großen, gläubigen Humanisten, dem Rache fremd und Versöhnung ein
Herzensanliegen war. Der eine Vision von Südafrika hatte und sie mit
einer unglaublichen Ausdauer, mit bedingungsloser
Kompromissbereitschaft und ausgesprochen klugem Handeln verfolgte und
so am Ende einer ganzen Nation die Freiheit und den inneren Frieden
geschenkt hat.

Das alles ist mehr, als man von einem einzelnen Menschen erwarten,
was man ihm zumuten kann. Und deshalb war Mandela eine Ausnahmefigur
und wird es im Lichte der Geschichte auch bleiben.

Nicht, weil er große Schlachten schlug und gewann, sondern weil
sie verhindert hat. Und deshalb faszinierte er Menschen in aller Welt
und tut es über den Tod hinaus. Selbst sein langsames Sterben rührte
Millionen zu Tränen.

Nelson Mandela gelang auch so viel, weil er im tiefsten Innern von
seiner Sache überzeugt war und er damit andere für seine Sache
gewonnen hat. Wie den letzten weißen Staatschef Südafrikas, Frederik
Willem de Clerk, der bereit war, sich auf einen friedlichen Wandel
einzulassen.

Arbeiten an einer gemeinsamen Zukunft statt eines blutigen
Bürgerkrieges. "Wenn du Frieden mit deinem Feind machen möchtest,
musst du mit deinem Feind zusammenarbeiten. Dann wird er dein
Partner." Diesen Satz aus seiner Biografie hat Nelson Mandela gelebt
und Unglaubliches erreicht.

Was wäre mit einer solchen Einstellung zum Beispiel für die Völker
im Nahen Osten alles zu gewinnen!

Dafür aber bräuchte es wahre Größe, und die hatte Nelson Mandela
ohne Frage. Mandela, dieser ewig lächelnde, tanzende, fröhliche und
menschliche Papa Madiba Südafrikas.



Pressekontakt:
Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
Telefon: 0651-7199-544
t.zeller@volksfreund.de


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