Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Italien hat eine neue Regierung
Latte hoch gelegt
Julius Müller-Meiningen, Rom
Geschrieben am 23-02-2014 |
Bielefeld (ots) - Italiens neuer Ministerpräsident Matteo Renzi
genießt parteiübergreifend Sympathien. Er ist erst 39 Jahre alt und
steht schon an der Spitze der Regierung. Und das in einem Land, in
dem bis vor kurzem vor allem Senioren politische Verantwortung
getragen haben. Innerhalb von drei Monaten hat er sich vom
Bürgermeister in Florenz über den Vorsitz der Demokratischen Partei
zum Premier aufgeschwungen. Wer so viel Energie und Ehrgeiz hat, der
muss auch ein in schwerer Krise befindliches Land beflügeln können -
so lautet die Hoffnung vieler, denen im Blick auf das
reformresistente Italien zuletzt jeder Optimismus abhandengekommen
ist. Kann Renzi den Umschwung schaffen? Zweifel sind angebracht,
gerade im Hinblick auf Italiens jüngere Vergangenheit. So wurden auch
Renzis Vorgänger Enrico Letta und Mario Monti als vernünftige und
tatkräftige Politiker bei Amtsantritt begrüßt. Nachhaltige Ergebnisse
konnte keiner von beiden liefern. Die Parlamentsmehrheit, auf die
sich Renzi stützt, ist mit derjenigen der Regierung Letta identisch.
Reformen und vor allem Ergebnisse sind nicht auf die Schnelle zu
haben. Der rastlose Renzi hat nun die Latte für seinen Erfolg noch
einmal höher gelegt. Seine täglichen Versprechen von Reformen sowie
die Ankündigung, Italien im Monatsrhythmus mit grundlegenden
Änderungen auf Vordermann zu bringen, sind gefährlich. Je mehr Renzi
verspricht, desto größer könnten am Ende die Enttäuschungen sein.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
513451
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Machtwechsel in der Ukraine
Freiheit kostet
Hannes Koch, berlin Bielefeld (ots) - Alles hat seinen Preis. Diese Alltagsweisheit
bewahrheitet sich jetzt bezüglich der Ukraine. Das alte Regime bricht
zusammen, die Opposition übernimmt die Macht. Nun muss sich Europa
für den Neuaufbau finanziell engagieren. Die Europäische Union hat
sich in den letzten Wochen auf die Seite der regimekritischen
Bürgerbewegung gestellt. Das sichtbarste Zeichen dieser Parteinahme
war die Reise unter anderem von Bundesaußenminister Frank-Walter
Steinmeier nach Kiew. Diese Intervention trug dazu bei, dass sich die
Regierung mehr...
- Westfalenpost: Erleichterung, Hoffnung und sehr viel Unsicherheit
Von Harald Ries Hagen (ots) - Nach dem dramatischen Wochenende in Kiew ist die
Erleichterung groß, dass die Gewalt zunächst gestoppt ist. Und nicht
geringer fällt der Respekt aus vor der diplomatischen Leistung von
Außenminister Steinmeier und seinen beiden Kollegen aus Polen und
Frankreich, denen es wider Erwarten gelungen ist, Präsident
Janukowitsch und die emotional aufgebrachte Opposition zu einem
Abkommen zu bewegen. Dennoch bleiben noch sehr viele Rätsel und
Risiken.
Warum der alte Präsident kapituliert hat, ist noch einigermaßen
verständlich: mehr...
- Badische Zeitung: Umsturz in der Ukraine: Gefährliche Erwartungen
Kommentar von Thomas Hauser Freiburg (ots) - Die Europäische Union bringt dies alles in eine
verzwickte Lage. Der von den drei Außenministern um Frank-Walter
Steinmeier vermittelte Kompromiss ist von den Wirren des Wochenendes
hinweggefegt worden. Die daraus erwachsene Verpflichtung aber bleibt.
Die wird nicht nur finanziell teuer. Das Land steht vor dem Bankrott,
Moskau aber wartet ab. Zugleich schauen viele Menschen mit
erwartungsvollen Augen gen Westen, der ihnen als Hort von Freiheit
und Wohlstand gilt. Am liebsten wären sie schon morgen EU-Mitglied.
Eine mehr...
- Westfalenpost: Ein Supermann für Italien
Von Rudi Pistilli Hagen (ots) - Renzi - Supermann, der macht's. Was sich so salopp
anhört, bringt es auf den Punkt: Italien hat mit dem neuen
Ministerpräsidenten Matteo Renzi (39) einen Hoffnungsträger, einen,
der für all das steht, was man für einen Neustart im Land der
verkrusteten politischen Systeme braucht: Mut, Elan, Energie. Vor
allem eine Eigenschaft spricht für den Sozialisten: Er ist jung und
hat mit den alten Seilschaften nichts am Hut. Ein Vorteil, wenn man
im großen Stil aufräumen will.
Das Tempo, das der ehemalige Bürgermeister mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Bundesregierung / Bundestag / Kriminalität Osnabrück (ots) - Endlich Klarheit schaffen
Wer hat wem wann was gesagt? Wer trägt politisch Verantwortung?
Wer hat sich strafbar gemacht, und wer nicht? In der Affäre Edathy
gibt es trotz wortreicher Erklärungsversuche und zweier
Sondersitzungen des Bundestagsinnenausschusses immer noch keine
Klarheit. Es besteht vielmehr unverändert dringender Handlungsbedarf.
Durchstechereien und Mauscheleien unter Politikern, der
berechtigte Verdacht des Geheimnisverrats, die mögliche Beeinflussung
von Ermittlungen und Versagen von Behörden, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|