Schwäbische Zeitung: Namenlose Helden - Kommentar
Geschrieben am 26-02-2014 |
Ravensburg (ots) - Die Ukraine erholt sich von der Revolution.
Jetzt gibt es Ratschläge von US-Außenminister John Kerry, oder dem
Internationalen Währungsfonds. Jeder hat seine sehr eigene
Vorstellung, wie es mit diesem Land, das unter Stalin und der
Wehrmacht unendlich gelitten hat, weitergehen soll.
Bevor es an die Zukunft geht, sollte innegehalten und die
ukrainische Zivilgesellschaft gepriesen werden, die vielen
Bürgerinnen und Bürger, die bisher überaus verantwortungsvoll mit
jener Macht umgehen, die ihnen zufiel, als Präsident Janukowitsch
sich davonmachte.
Noch vor einer Woche erschossen Beamte der Sondereingreiftruppe
Berkut mindestens 80 Menschen, weil die demonstrierten. Diese
Befehlsbefolger sind entwaffnet, und die ukrainische
Zivilgesellschaft hat dem Impuls zur Rache widerstanden. Niemandem,
der für die Verbrechen des alten Regimes verantwortlich ist, scheint
- bisher - etwas zugestoßen zu sein. Das ist die wahrhaft historische
Leistung vieler Namenloser zwischen Tschernobyl und Odessa.
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Schwäbische Zeitung
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