Weser-Kurier: Kommentar von Daniel Killy zum Ukraine-Konflikt
Geschrieben am 05-05-2014 |
Bremen (ots) - Erinnern Sie sich noch, als die russische Regierung
Panzer nach Tschetschenien schickte, um die "Unabhängigkeitskämpfer"
mit "Waffengewalt" zu unterdrücken? Wenn die Regierung in Kiew
Gleiches tut, ist das legitim - schließlich handelt es sich in der
Ostukraine ja um "Separatisten". Sprache ist verräterisch, vor allem,
wenn sie Partei ergreift. So ist jeder, der die nationalistisch
eifernde Regierung in Kiew kritisiert, sogleich ein "Putinversteher"
- was natürlich als Schmähung gedacht ist. Verständnis ist nämlich
gar nicht mehr gefragt, das neue Zauberwort und alte
Totschlagsargument heißt "prowestlich". Wer 46 Menschen im
Gewerkschaftshaus von Odessa verbrennen lässt, kommt in der
öffentlichen Wahrnehmung besser davon als die "Separatisten". Die
sind nämlich nicht prowestlich wie Frau Timoschenko, die den
mörderischen Brandanschlag als "Schutz administrativer
Gebäude"bezeichnete. Die dabei qualvoll gestorbenen
russischsprachigen Odessiten nannte die Präsidentschaftskandidatin
"Angehörige von Diversionstruppen, die gekommen waren, um Einwohner
von Odessa zu töten". Na, denn... Hauptsache, prowestlich
- so wie die Kiewer Übergangsregierung. Übrigens: Odessa, das war
bisher die multikulturelle Musterstadt der Ukraine. Seit
Jahrhunderten lebten dort unterschiedlichste Ethnien friedlich
zusammen. So wie bis vor 20 Jahren in Sarajevo. Auch damals sorgte
die vorschnelle Anerkennung "prowestlicher" Kräfte für Mord und
Totschlag.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
525654
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Keine wirksame Kontrolle/ Ein Leitartikel von Jens Anker Berlin (ots) - Es gehört zu den jährlichen Ritualen wie der
Berlin-Marathon oder das DFB-Pokalfinale im Olympiastadion: die
Vorstellung des Jahresberichtes des Rechnungshofes. In akribischer
Kleinarbeit tragen die Mitarbeiter die Missstände in den öffentlichen
Verwaltungen zusammen. Dabei kommen Jahr für Jahr Verschwendungen von
Steuergeld in mehrstelliger Millionenhöhe zusammen.
Doch die Reaktion der Betroffenen ist ebenfalls von Jahr zu Jahr
gleich. Sie zucken mit den Schultern und machen weiter wie bisher.
Die Freie Universität mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu G8 oder G9 Bielefeld (ots) - Gegen 76 Prozent der Bevölkerung lässt sich
normalerweise keine Politik machen. Schon gar nicht, wenn es um das
Thema geht, das in Familien den Alltag bestimmt. Mit Schulpolitik
lassen sich keine Wahlen gewinnen - aber verlieren.
Das weiß auch Sylvia Löhrmann. Deswegen wollte die Schulministerin
den Beteiligten und Betroffenen in Sachen G8 gestern den Puls fühlen
und horchen, ob das Turbo-Abi an Gymnasien funktioniert. Unter dem
Strich sind die Erfahrungen, vor allem von Eltern und ihren Kindern,
eher schlecht. mehr...
- WAZ: Nato-Appell zur Aufrüstung ohne Berliner Rückhalt Berlin (ots) - Der Appell von Nato-Generalsekretär Anders Fogh
Rasmussen, mehr Geld für die Verteidigung auszugeben, ist in Berlin
verpufft. "Er sollte sich der Wirklichkeit stellen: Alle haben leere
Kassen", sagte SPD-Wehrexperte Rainer Arnold der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (Dienstagausgabe). Der Grünen-Politiker Jürgen
Trittin wünschte Rasmussen "fröhliche Diskussionen" in den
Nato-Staaten, "wenn sie die Militärbudgets hochfahren, während
Pensionären die Rente gestrichen wird und jugendliche Arbeitslose auf
die Straßen gehen". mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Der Fall Gerry Adams
Faustischer Pakt
Jochen Wittmann, London Bielefeld (ots) - Der Fall Adams legt ein Dilemma bloß: Wie kann
Gerechtigkeit mit dem Friedensprozess ausbalanciert werden? Denn um
den nordirischen Bürgerkrieg zu beenden, wurde ein faustischer Pakt
geschlossen: Im Gegenzug für das Ende des Terrors kam es zu einer
Suspension der Justiz. Es war nötig, die Verbrechen auf beiden Seiten
nicht gegeneinander aufzurechnen, auf Strafverfolgung zu verzichten.
Von den fast 3.500 Todesfällen im Konflikt sind mehr als 3.000
ungeklärt. Die Situation in Nordirland gleicht mehr einem
Waffenstillstand, mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Ein zweites Srebrenica
= Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Seit zwei Monaten kämpft die Bundesregierung an
vorderster Front um eine diplomatische Lösung im Ukraine-Konflikt.
Das ist aller Ehren wert. Trotzdem sollten wir uns nicht in die
Tasche lügen: Das Ergebnis all dieser diplomatischen Bemühungen ist
gleich Null. Die Lage vor Ort spitzt sich weiter zu. Während der
Kreml in der Ost-Ukraine von schwer bewaffneten "Befreiern" einen
Stellvertreterkrieg führen lässt, reißen die Gräben zwischen den
Volksgruppen immer weiter auf. Die Ukraine taumelt am Rand eines
Bürgerkriegs, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|