Lausitzer Rundschau: Das untaugliche Objekt
Zeitplan für Diäten-Erhöhung wackelt - Gauck prüft noch
Geschrieben am 29-06-2014 |
Cottbus (ots) - Das Gesetz über die Diätenerhöhung der
Bundestagsabgeordneten ist ein untaugliches Objekt für den
Bundespräsidenten, um sich politisch zu profilieren. Dass Joachim
Gauck die Ausfertigung trotzdem verzögert, offenbar über den
geplanten Termin der ersten Anhebung der Diäten am 1. Juli hinaus,
verwundert. Der Bundespräsident ist nicht das
Bundesverfassungsgericht. Er hat Gesetze lediglich darauf hin zu
prüfen, ob sie nach den Vorschriften des Grundgesetzes zustande
gekommen sind, nicht inhaltlich. Er ist nur der Vorfilter für
offensichtliche Missbräuche, nicht der Oberrichter. Außerdem muss man
darauf hinweisen, dass die im Bundespräsidialamt für am schwierigsten
gehaltene Regelung, wonach sich künftige Diätenerhöhungen am
allgemeinen Lohnindex orientieren sollen, der Empfehlung einer
Expertenkommission folgt, die Edzard Schmidt-Jortzig geleitet hat,
immerhin ein ehemaliger Bundesjustizminister. Die rechtlichen
Bedenken können daher nur sehr feinsinniger Natur sein. Der Einwand,
der Bundestag dürfe diese Frage nicht an einen Automatismus abgeben,
sticht nur teilweise. Denn er behält die Hoheit über das Verfahren,
indem er es laut dem Gesetz immer wieder zu Beginn einer
Legislaturperiode bestätigen muss. Auch bei der absoluten Höhe der
Diät, der Orientierung an der Besoldung oberster Richter, folgt der
Bundestag dem Vorschlag der Kommission. Dass dafür zunächst kräftige
Erhöhungsschritte notwendig sind, macht es leicht, die Idee jetzt zu
verunglimpfen. Das Gesetz ist aber ganz im Gegenteil der Versuch, die
Bezahlung der Volksvertreter endlich nach objektiven Maßstäben und
Verfahren zu gestalten und dem Vorwurf der Selbstbedienung zu
begegnen. Joachim Gauck sollte diesen Versuch unterstützen anstatt
ihn zu behindern.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
534983
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Kunst trifft Wirklichkeit
Zur Premiere der Freiheitsoper "Fidelio" im Zuchthaus Cottbus Cottbus (ots) - Es war ein ungeheurer Kraftakt für mehr als 300
Mitwirkende, ein außergewöhnliches Theatererlebnis für 1000 Besucher
aus nah und fern - und zugleich ein Befreiungsakt für Menschen, die
wegen ihrer Gesinnung einst hinter diesen Mauern eingesperrt waren:
Am späten Samstagsabend wurde in einer berührenden Premiere
Beethovens Freiheitsoper "Fidelio" in der Gedenkstätte Zuchthaus
Cottbus gefeiert. Monatelang hatte das Gemeinschaftsprojekt von
Menschenrechtszentrum Cottbus und Staatstheater, unterstützt von
vielen Sponsoren, mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Schutzmacht Russland
= Von Doris Heimann Düsseldorf (ots) - Ohne den Willen Russlands wird es keinen
Frieden in der Ost-Ukraine geben. Das hat sich bei der Freilassung
der OSZE-Beobachterteams gezeigt. Aus gutem Grund hat Außenminister
Frank-Walter Steinmeier betont, welche wichtige Rolle die Vertreter
Moskaus bei den Verhandlungen mit den Separatisten über die
Freilassung gespielt haben. Denn die Aufständischen sind nur so
stark, wie ihre Schutzmacht Russland sie sein lässt. Die Ukraine hat
mittlerweile die Kontrolle über ganze Abschnitte der Grenze zu
Russland verloren. mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Korrektiv Gauck
= Von Gregor Mayntz Düsseldorf (ots) - Bundespräsident Joachim Gauck, selbst von einer
ganz großen Koalition ins Amt getragen, bietet der großen Koalition
die Stirn: Seit gut fünf Wochen lässt er prüfen, ob die von Union und
SPD beschlossene Diäten-Erhöhung offenkundig verfassungswidrig ist.
Damit durchkreuzt er die Pläne der Koalition, die den Abgeordneten
vom morgigen 1. Juli an 415 Euro mehr im Monat zukommen lassen
wollte. Das ist schon mal eine gute Nachricht für sich alleine
gesehen: Sie beweist, dass in Zeiten von 80-Prozent-Mehrheiten im
Bundestag mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Freihandel hilft den Konsumenten
= Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Die Einwände der Experten gegen das geplante
Freihandelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union
wirken gewichtig. Wenn die Amerikaner sich durchsetzen, so die Sorgen
der Gegner des Abkommens, dürfte es bald Gen-Lebensmittel in
deutschen Supermärkten geben oder Hähnchen, die mit Chlor
desinfiziert wurden. Doch das muss die Konsumenten nicht erschrecken.
Wenn der Staat seiner Kontrollfunktion nachkommt, wird er die Firmen
verpflichten, auf der Verpackung genaue Auskunft über Herkunft und
kritische Produktionsverfahren mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Tabakwerbung Bielefeld (ots) - Rauchen ist ungesund. Und teuer. Es tötet
jährlich hunderttausende Menschen in der Europäischen Union und
belastet das Gesundheitssystem mit Milliarden Euro zusätzlich. Aber
sollte der Staat deshalb eingreifen, mehr reglementieren,
Tabakwerbung komplett verbieten? Nein. Er sollte darauf setzen, seine
Bürger noch besser über die Gefahren des Rauchens zu informieren
statt sie zu bevormunden.
In einer freiheitlichen Gesellschaft, wie es sie zum Glück in
Deutschland gibt, dürfen und sollen Menschen selbst entscheiden, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|