WAZ: Ignorieren - eine riskante Strategie. Kommentar von Andreas Tyrock
Geschrieben am 15-09-2014 |
Essen (ots) - Die Mehrheit von Union und SPD im Bundestag ist
komfortabel, die Opposition nicht vorhanden. Die innenpolitischen
Streitthemen reduzieren sich auf das Maut-Gezerre, in der
Außenpolitik fällt es angesichts der Krisenherde relativ leicht, an
einem Strang zu ziehen. Kurzum: Die Große Koalition hat es sich in
Berlin gemütlich gemacht. Alles könnte so kuschelig sein, wären da
nicht die Störenfriede von der AfD. Sie haben ein überschaubares
Programm, besetzen wenige Themen, bieten kaum Lösungen und geben sich
bei Landtagswahlen wenig Mühe mit ihrer Programmatik. Und doch weiß
jetzt jeder, dass die AfD ernst zu nehmen ist. Das mag man bedauern
oder verfluchen, man kann es aber nicht ignorieren. Dies gilt vor
allem für die CDU, die sich unter Kanzlerin Merkel weiter auf
Gratwanderung befindet. Das "Mutti kümmert sich"-Programm hat in der
politischen Mitte bisher sehr gut funktioniert und der CDU die
erhofften Mehrheiten verschafft - dies geht jedoch zulasten des
konservativen Flügels. Dort hat die CDU ihr Profil und ihre Stimme
verloren. Wer die AfD ernst nimmt, muss Themen wie EU- oder
Euro-Skepsis ernst nehmen. Wer die AfD schwächen will, muss sie
stellen. Wer als Strategie das Wegsehen ausgibt, muss das Risiko
kennen. Vielleicht zerlegt sich die AfD selbst, wie es Schill-Partei
oder Piraten getan haben. Vielleicht aber bestätigt sich der
Eindruck, dass die AfD homogener und besser organisiert ist. Dann hat
vor allem die CDU ein Problem.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
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