Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Partnerschaftsabkommen zwischen EU und Ukraine
Zeitgewinn
Knut Pries, Brüssel
Geschrieben am 16-09-2014 |
Bielefeld (ots) - Das Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und
der Ukraine war der Anlass für das Zerwürfnis mit Russland. Aber war
es auch der Grund? Einerseits waren russische Sorgen vor einer
"Einkreisung" und dem endgültigen Verlust der Ukraine an den
westlichen Einflussbereich kein Geheimnis. Deswegen verhinderten
Merkel und andere 2008, dass die NATO die Ukrainer ins Wartezimmer
für den Beitritt vorließ. Andererseits kann es nicht nur an der
Schwerhörigkeit der EU gelegen haben, dass sie von Putins
Entschlossenheit überrascht wurde, das Abkommen Kiew-Brüssel in
letzter Minute zu stoppen. Die EU-Unterhändler versichern, Moskau
habe zuvor keinerlei Einwände vorgebracht. Mittlerweile liegen sie
auf dem Tisch, 2.370 an der Zahl. Änderungswünsche, die sicherstellen
sollen, dass die Wirtschaftsbeziehungen mit Russland keinen Schaden
erleiden, wenn die Ukraine Freihandel mit der EU betreibt. Jetzt wird
der Freihandel in West-Ost-Richtung bis 2016 ausgesetzt. Das ist kein
feiges Einknicken, sondern besonnene Interessenpolitik: Die Vorteile
des Abkommens für die Ukraine werden nicht geschmälert, Russland
bleibt eingebunden in einen rationalen Dialog. Zeitgewinn ist nicht
heroisch, aber allemal besser als Provokation. Um eine Antwort auf
die Gretchenfrage werden sich EU und NATO freilich nicht ewig
herumdrücken können: Soll die Ukraine Mitglied werden?
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
547299
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Kampf gegen Ebola in Westafrika
Das große Sterben
Dirk Müller Bielefeld (ots) - Es ist das Worst-Case-Szenario, die
pessimistischste Prognose über die Verbreitung der Ebola-Seuche in
Westafrika. "Der richtige Zeitpunkt zum Eingreifen wurde verpasst",
sagt der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, "jetzt ist es zu
spät." Der Ebola-Experte geht davon aus, dass sich das Virus, gegen
das kein Kraut gewachsen scheint, in den westafrikanischen Ländern
"ausbrennen" wird. Fast jeder werde sich infizieren, die Hälfte der
Bevölkerung werde sterben. Der Wissenschaftler vom Hamburger
Bernhard-Nocht-Institut mehr...
- Schwäbische Zeitung: Leitartikel zu Ukraine - Notwendiger Impuls von außen Ravensburg (ots) - Es ist definitiv Zeit für ungewöhnliche
Initiativen. Trotz eines halbwegs haltenden Waffenstillstandes ist
die Lage in der Ukraine so fragil, dass Verhandlungen über eine
dauerhafte Lösung Impulse von außen brauchen. Ein solcher Anstoß
kommt aus Genf.
Dorthin hatte der Gründer des Davoser Weltwirtschaftsforums, der
Ravensburger Klaus Schwab, eine illustre Gruppe von Managern
eingeladen. Am Tisch saßen unter anderem die Vorstandchefs von
Siemens und BASF, der Gouverneur der Region Donezk, russische
Oligarchen, mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Silke Hellwig zur Kritik der Pharmaindustrie Bremen (ots) - Die Pharmaindustrie hat einen starken Arm, der ihr
in Form verschiedener Interessensvertretungen gewachsen ist. Deren
Mitarbeiter verstehen sich natürlich auf ihr Geschäft, sie vertreten
die Interessen der Pharmaindustrie mit Verve. Das ist ihr gutes
Recht. Die Frage ist nur, inwieweit man dabei in Kauf nimmt, die
Hoffnungen Kranker auszunutzen. Denn laut Verband der forschenden
Arzneimittelhersteller werden "Heilungsmöglichkeiten nicht
ausgeschöpft", weil der Gesetzgeber zu sehr auf die Kosten schielt.
Welchen Kranken mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Peter Voith über Verantwortung im Fall Yagmur Bremen (ots) - Wir tragen die politische Gesamtverantwortung -
klingt gut, was der Hamburger Staatsrat Jan Pörksen in der jüngsten
Sitzung des Untersuchungsausschusses im Fall Yagmur einräumt.
Beruhigend. Es passiert was. Und man soll glauben, dass künftig kein
Kind mehr ein solch schreckliches Schicksal erleiden wird wie die
Dreijährige. Aber bitte: Politische Verantwortung geht anders. Dafür
hält der zuständige Senator seinen Kopf hin, auch wenn andere die
Fehler machen. Doch Rücktrittsforderungen? Fehlanzeige in Hamburg. Da
wird mehr...
- Lausitzer Rundschau: Ein überfälliger Schritt
Muslime rufen zu einem Aktionstag gegen Hass auf Cottbus (ots) - Die vier großen islamischen Organisationen haben
zu Recht kritisiert, dass die Aktivitäten der Terrororganisation
"Islamischer Staat" reichlich spät verboten wurden. Allerdings müssen
sich die Verbände nun auch die Frage gefallen lassen, warum ihr
Aktionsaufruf nicht früher erfolgt ist. Schließlich sorgt der IS im
Irak bereits seit Monaten mit brutaler Gewalt für Angst. Eine
deutliche Distanzierung der islamischen Organisationen hätte man sich
deshalb von Anfang an gewünscht. Trotzdem: Besser spät als nie. Das
Problem mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|