Schwäbische Zeitung: Leitartikel zu Ukraine - Notwendiger Impuls von außen
Geschrieben am 16-09-2014 |
Ravensburg (ots) - Es ist definitiv Zeit für ungewöhnliche
Initiativen. Trotz eines halbwegs haltenden Waffenstillstandes ist
die Lage in der Ukraine so fragil, dass Verhandlungen über eine
dauerhafte Lösung Impulse von außen brauchen. Ein solcher Anstoß
kommt aus Genf.
Dorthin hatte der Gründer des Davoser Weltwirtschaftsforums, der
Ravensburger Klaus Schwab, eine illustre Gruppe von Managern
eingeladen. Am Tisch saßen unter anderem die Vorstandchefs von
Siemens und BASF, der Gouverneur der Region Donezk, russische
Oligarchen, wie ukrainische Industrielle. Das Ergebnis des erst im
Nachhinein bekannt gewordenen Treffens ist ein Papier, das als
Arbeitsauftrag an Kiew und Moskau, aber auch Brüssel und Washington
verstanden werden kann und muss. Die Unternehmensführer wollen mit
ihrer Genfer Ukraine-Initiative eine Grundlage für Friedensgespräche
anbieten. Sie fordern einen echten Dialog und den Verzicht auf eine
provokative wie kriegerische Sprache.
Angesprochen fühlen dürften sich in diesem Fall beide Seiten. Die
Teilnehmer befürworten mit Blick auf Moskau die Souveränität der
Ukraine, wollen aber dazu ermutigen, über eine neutrale Ukraine
nachzudenken, die dann mit der Schweiz, Schweden oder Finnland zu
vergleichen wäre. Ein großer Schritt, der auf den ersten Blick fast
naiv wirkt. Aber er wäre ein Schritt auf Russland zu - mit dem gerade
die Europäische Union im Vorfeld und zu Beginn der Ukraine-Krise -
Stichwort: Partnerschaftsabkommen - deutlich zu wenig gesprochen hat.
Es wäre ein großer Fehler in den jeweiligen Regierungszentralen,
den Zehn-Punkte-Plan vom Genfer See zu ignorieren oder
herunterzuspielen, nur weil er die eigenen Positionen konterkariert.
Wandel durch Annäherung war in den 1970er-Jahren die Überschrift
einer Politik, die den Kalten Krieg letztendlich erfolgreich beendet
hat. Es bedarf in der aktuellen Situation mutiger Schritte, ein noch
größeres Blutvergießen in der Ukraine zu verhindern. Das Genfer
Papier könnte eine Blaupause dafür sein.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
547301
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Kommentar von Silke Hellwig zur Kritik der Pharmaindustrie Bremen (ots) - Die Pharmaindustrie hat einen starken Arm, der ihr
in Form verschiedener Interessensvertretungen gewachsen ist. Deren
Mitarbeiter verstehen sich natürlich auf ihr Geschäft, sie vertreten
die Interessen der Pharmaindustrie mit Verve. Das ist ihr gutes
Recht. Die Frage ist nur, inwieweit man dabei in Kauf nimmt, die
Hoffnungen Kranker auszunutzen. Denn laut Verband der forschenden
Arzneimittelhersteller werden "Heilungsmöglichkeiten nicht
ausgeschöpft", weil der Gesetzgeber zu sehr auf die Kosten schielt.
Welchen Kranken mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Peter Voith über Verantwortung im Fall Yagmur Bremen (ots) - Wir tragen die politische Gesamtverantwortung -
klingt gut, was der Hamburger Staatsrat Jan Pörksen in der jüngsten
Sitzung des Untersuchungsausschusses im Fall Yagmur einräumt.
Beruhigend. Es passiert was. Und man soll glauben, dass künftig kein
Kind mehr ein solch schreckliches Schicksal erleiden wird wie die
Dreijährige. Aber bitte: Politische Verantwortung geht anders. Dafür
hält der zuständige Senator seinen Kopf hin, auch wenn andere die
Fehler machen. Doch Rücktrittsforderungen? Fehlanzeige in Hamburg. Da
wird mehr...
- Lausitzer Rundschau: Ein überfälliger Schritt
Muslime rufen zu einem Aktionstag gegen Hass auf Cottbus (ots) - Die vier großen islamischen Organisationen haben
zu Recht kritisiert, dass die Aktivitäten der Terrororganisation
"Islamischer Staat" reichlich spät verboten wurden. Allerdings müssen
sich die Verbände nun auch die Frage gefallen lassen, warum ihr
Aktionsaufruf nicht früher erfolgt ist. Schließlich sorgt der IS im
Irak bereits seit Monaten mit brutaler Gewalt für Angst. Eine
deutliche Distanzierung der islamischen Organisationen hätte man sich
deshalb von Anfang an gewünscht. Trotzdem: Besser spät als nie. Das
Problem mehr...
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert in Ihrer morgigen Ausgabe Schottland und Europa Frankfurt/Oder (ots) - Man wünscht den Schotten das Beste für ihre
Zukunft. Und doch gibt es gute Gründe, warum ihr Verbleib im
Vereinigten Königreich für Europa besser wäre. Abgesehen davon, dass
das schottische Beispiel auch ohne einen Sieg Nachahmer von
Katalonien bis Flandern bestärkt, hätte ein Austritt des unbequemen
Landesteils gravierende politische Folgen. Großbritannien verlöre
nicht nur ein Drittel seiner Fläche und fünf Millionen Einwohner. Für
die britische Parlamentswahl im kommenden Jahr ginge der
sozialdemokratischen mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Baden-Württemberg/Koalition Stuttgart (ots) - Der Abbau von 11 600 Lehrerstellen bis zum Jahr
2020 galt einmal als Ausweis des ernsthaften Sparwillens der
Landesregierung. Wenn die Zahl der Schüler deutlich sinkt, so das
Kalkül, dann kann wenigstens die Hälfte der rechnerisch frei
werdenden Planstellen für die Sanierung des Landesetats herangezogen
werden. Doch Pustekuchen! Aus geheimnisvollen Gründen ist an den
Prognosen zur Entwicklung der Schülerzahlen immer nur eines
verlässlich: dass sie falsch sind.
Nun, da sich die Klassenzimmer keineswegs so schnell mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|