Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Es bleibt beim G8
Mehr Ehrlichkeit
Bernhard Hänel
Geschrieben am 03-11-2014 |
Bielefeld (ots) - Es bleibt beim Abitur nach acht Jahren am
Gymnasium (G8). Doch der Turbo soll gedrosselt werden. Und das ist
gut so. "Rin in die Kartoffeln und raus aus die Kartoffeln" war viel
zu lange Brauch in der Schulpolitik in NRW. Durch Rückschritt kommt
man eben nicht nach vorne. Vorwärtsweisend sind die Beschlüsse des
Runden Tisches allemal. Vieles soll optimiert werden, ohne dass das
Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Das reicht von der
Unterrichtsorganisation bis zu einer moderneren Lernkultur. Dazu
gehören Details wie weniger Hausaufgaben, Klassenarbeiten und
Nachmittagsunterricht an Schulen, die keine Ganztagsgymnasien sind.
Beschließen kann das nur der Landtag. Umsetzen aber müssen es die
Lehrer. Deren Begeisterung dürfte sich in Grenzen halten. Auf sie
kommt weitere Arbeit zu, denn die erwartete Optimierung kommt nicht
im Handumdrehen. Zudem sind Lehrerinnen und Lehrer, nicht nur an den
Gymnasien, durch die Beschlüsse zur Inklusion erheblich gefordert.
Wenn zu viel auf einmal verlangt wird, kann auch manches schiefgehen.
Darum sollte Schulministerin Löhrmann und der gesamte Landtag das
Reformtempo verlangsamen. Gut Ding will eben Weile. So klug die
Empfehlungen des Runden Tisches auch sind, sie beinhalten im
Kleingedruckten Veränderungen, die nicht allen bewusst sind. So soll
von den Gymnasien künftig eine innere Differenzierung erwartet
werden. Das kann, mit anderen Worten ausgedrückt, zu einer
Schülerschaft führen, die nicht zielgleich aufs Abitur vorbereitet
wird. Dies war und ist die Aufgabe der Gymnasien. Wer das ändern
will, soll es laut sagen, statt die Schulform stickum zu einer
zweiten Gesamtschule umzubauen. Es geht um Ehrlichkeit und
Transparenz. Dies gilt auch für die Befürworter von G9. Den Besuch
der Halbtagsschule können sich Kinder aus privilegierteren
Elternhäusern jedenfalls eher leisten, als alleinerziehende Mütter
oder Eltern, die auf den Verdienst beider Elternteile angewiesen
sind.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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