Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Pakistan/Pegida: Gegengift von Sebastian Heinrich
Geschrieben am 16-12-2014 |
Regensburg (ots) - Zwei Terrorakte in zwei Tagen schrecken die
Welt auf. Beide Male sind die Täter Islamisten. Deswegen werden diese
Taten die "Islamkritiker" von "Hogesa" bis "Pegida" bestärken in
ihrem Glauben, dass "der Islam" eine Gefahr sei für "das Abendland".
Dabei sind die Opfer in Pakistan wohl ausschließlich Muslime. So wie
die überwältigende Mehrheit der Opfer des "Islamischen Staats". Und
so wie die meisten der Menschen, die im Wochentakt in Pakistan,
Afghanistan, im Irak sterben - bei Attentaten, die hierzulande nur
als kurze Meldung auftauchen. Islamistische Terroristen töten vor
allem Muslime. Bei der Tat in Australien ist nach wie vor nicht klar,
inwieweit der Geiselnehmer einer Terrororganisation angehört hat.
Trotzdem erinnert die Geiselnahme von Sydney Deutschland wieder
daran, dass Terror keine Grenzen kennt - und sie wirft wieder die
Frage auf: Was passiert, wenn ein islamistischer Anschlag eines Tages
Deutschland trifft? Das politische Klima dieser Tage lässt Schlimmes
befürchten. Immer mehr Menschen gehen auf die Straße gegen die
"Islamisierung", die nicht mehr ist als ein aufgeblasenes
Schreckgespenst. Rund sechs Prozent der deutschen Bevölkerung sind
Muslime. Der Durchschnittsdeutsche glaubt laut einer Umfrage der
Meinungsforscher von "Ipsos Mori" aber, es seien zwanzig Prozent.
Diese überzogene Angst ist fruchtbarer Boden für Ausgrenzung und
Hass. Sie entsteht, weil Menschen unterschiedlicher Herkunft allzuoft
in Parallelwelten leben - die entstanden sind, weil Deutschland
Generationen von Einwanderern als "Gastarbeiter" betrachtet hat und
nicht als Teil dieses Landes. Das einzige Gegengift ist die
Begegnung. Das klingt nach Wohlfühl-Sonntagsrede - aber wenn Politik
und Gesellschaft dieses Prinzip mit Leben füllen, wirkt es. Wer
muslimische Kollegen, Mitspieler im Fußballverein, Freunde hat, wird
die Angst vor "dem Islam" verlieren. Und Menschen kennenlernen, die
Terrorismus nicht nur dann aufschreckt, wenn er hierzulande auf der
Titelseite landet.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
557536
weitere Artikel:
- Thüringische Landeszeitung: Weiß-blaue Schnapsidee / Kommentar von Axel Zacharias zum Kabinettsbeschluss über die Pkw-Maut Weimar (ots) - Jetzt wird der Wahnsinn auf die Spitze getrieben.
Denn das Bundeskabinett hat die Pkw-Maut beschlossen, obwohl fast
allen Beteiligten im Grunde klar ist, dass das Projekt mit hoher
Wahrscheinlichkeit von Brüssel gestoppt wird, allen anderslautenden
Bekundungen der deutschen Akteure zum Trotz. Möglicherweise wird am
Ende die EU-Gerichtsbarkeit über das weiß-blaue Lieblingsprojekt
entscheiden. Die Bayern haben sich verrannt und den Rest des Landes
in Geiselhaft genommen. Welcher Schaden dabei angerichtet wird, ist
CSU-Chef mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Richtiges Maß - Gesetz zur Steuer für Firmenerben gekippt / Leitartikel von Sascha Richter zum Karlsruher Urteil zu Steuervorteilen bei Firmenerben Weimar (ots) - Die Steuerprivilegien für Firmenerben verstoßen
gegen das Grundgesetz. Das entschied gestern das
Bundesverfassungsgericht und gab dem Gesetzgeber bis 2016 Zeit für
eine Neureglung. Die Ausnahmen für Unternehmen seien in wesentlichen
Punkten zu großzügig und nicht zielgenau genug ausgestaltet,
argumentierten die Richter.
Mit seinem Urteil bewies das Verfassungsgericht einmal mehr das
richtige Maß. Erstens ist es ein wichtiger Schritt zu mehr
Steuergerechtigkeit, im konkreten Fall zwischen privaten Erben, deren mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Theologe kritisiert beleidigte Reaktionen der Kirchen auf angeblich "sinnentleerte" Brauchtumspflege ¬- "Kein christliches Copyright auf Weihnachten" Köln (ots) - Der Münsteraner Theologe Clemens Leonhard hat dem
Christentum ein Copyright auf weihnachtliches Brauchtum und seine
religiöse Deutung abgesprochen. Er halte überhaupt nichts von "oft
beleidigt klingenden Reaktionen" der Kirchen auf eine angeblich
"sinnentleerte" Brauchtumspflege, sagte der katholische
Liturgiewissenschaftler dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Donnerstag-Ausgabe). "Die Kirchen haben allen Grund, sehr gelassen
auch mit dem umzugehen, was sie gern als Kommerzialisierung der
Weihnachtszeit bezeichnen." Schließlich mehr...
- NOZ: Gespräch mit Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer Deutscher Städtetag Osnabrück (ots) - Städtetag fordert Ausweitung der Maut
"Abgabe für Lkw künftig auf allen Straßen" - Articus: Nur so ist
Belastung der Kommunen zu vermeiden
Osnabrück.- Der Deutsche Städtetag drängt darauf, die Lkw-Maut
auszuweiten, um mehr Mittel für Investitionen in die Verkehrswege zu
erzielen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) erklärte Hauptgeschäftsführer Stephan Articus, der
finanzielle Ertrag der gestern vom Bundeskabinett gebilligten
Pkw-Maut sei gemessen am Aufwand zu gering. Die mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Bürger glauben nicht daran, dass NRW die Schuldenbremse einhält Köln (ots) - 65 Prozent der Menschen in NRW haben wenig Vertrauen
in die Versprechungen der rot-grünen Landesregierung: Sie glauben
nicht, dass NRW die Schuldenbremse nach 2020 einhält. Das ist das
Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Instituts YouGov im
Auftrag des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe). Nicht
minder eindeutig beantworteten die Wähler die Frage, ob sie einen
höhere Steuer zahlen würden, wenn sichergestellt ist, dass das Geld
zur Sanierung maroder Straßen und Brücken genutzt wird - 73 Prozent
lehnten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|