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Rheinische Post: Kommentar / Störfall Griechenland = Von Martin Kessler

Geschrieben am 29-12-2014

Düsseldorf (ots) - Man hat schon lange nichts mehr aus
Griechenland gehört, was fast immer ein gutes Zeichen ist. Denn die
strikte Sparpolitik der Regierung Samaras trug erste Früchte, das
Wachstum zog langsam an, die horrende Arbeitslosigkeit begann, ganz
leicht zu sinken. Anteil daran hatte neben den gewaltigen
Anstrengungen der Griechen selbst mit Lohnkürzungen von 25 Prozent
auch die internationale Gemeinschaft, die Athen mit Notkrediten über
die Krise half. Dies ist alles in Gefahr, wenn nun vorgezogene
Neuwahlen kommen. Unklare Mehrheitsverhältnisse, aber auch ein
triumphierender Links-Populist Tsipras sind Gift für den
Erholungskurs. Die Versprechungen des Samaras-Herausforderers sind so
durchsichtig unerfüllbar, dass selbst Kritiker der gegenwärtigen
Regierung den Kopf schütteln. Neuwahlen müssen nicht unbedingt den
Sieg der Links-Populisten bedeuten. Die Griechen können zeigen, dass
sie aus der Krise gelernt haben und falschen Versprechungen nicht
trauen. Das wäre ein Reifezeugnis für die älteste Demokratie der
Welt.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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