BVR: Konsum droht langfristig als Wachstumsmotor auszufallen
Geschrieben am 25-08-2015 |
Berlin (ots) - Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) wird die Konsumkonjunktur in
Deutschland im Jahr 2016 aufgrund von auslaufenden Sonderfaktoren an
Schwung verlieren. In seinem heute veröffentlichten Konjunkturbericht
prognostiziert der BVR, dass die privaten Konsumausgaben
preisbereinigt um 1,7 Prozent steigen werden und damit weniger
kräftig als in 2015 mit prognostizierten 2,3 Prozent.
"Trotz der sich abzeichnenden Wachstumsabschwächung sind die
Konsumausgaben im bisherigen Verlauf des aktuellen Aufschwungs
dynamischer gestiegen als in früheren Zyklen", so BVR-Vorstand Dr.
Andreas Martin. Günstiger hätte sich der private Verbrauch lediglich
im Aufschwung der Jahre nach der Wiedervereinigung entwickelt. "Neben
der andauernd günstigen Arbeitsmarkt- und Verdienstentwicklung wird
der Konsum derzeit auch durch Sonderfaktoren wie die Einführung des
Mindestlohns und den niedrigen Ölpreis befördert", so Martin weiter.
Ein Teil dieser Sondereffekte werde 2016 aber voraussichtlich
auslaufen. Ferner dürfte die Arbeitsmarktdynamik wegen des allmählich
ausgeschöpften Arbeitskräftepotenzials an Tempo verlieren. Darüber
hinaus werde auf mittlere Sicht der demografische Wandel die
Konsumkonjunktur dämpfen.
"Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sind die
wirtschaftspolitischen Akteure nach wie vor gefordert, sich für eine
möglichst umfassende Ausschöpfung des Arbeitskräftepotenzials
einzusetzen", so der BVR-Vorstand. Ein Ansatzpunkt hierfür wäre, den
Anteil von Schul- und Ausbildungsabbrechern zu reduzieren. Auch die
Ansätze zur besseren Integration von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt
sollten intensiviert werden, sofern deren Bleiberecht gesichert ist.
Zudem sei weiterhin geboten, die Tarifverhandlungen von Arbeitgebern
und Arbeitnehmern mit Augenmaß zu führen, um die Wettbewerbsfähigkeit
der Wirtschaft und damit die langfristige Konsumdynamik nicht zu
gefährden.
Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter
www.bvr.de, Publikationen, Konjunkturberichte abrufbar.
Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse@bvr.de
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