Rheinische Post: Kommentar /
Deutsche gegen den IS
= Von Martin Bewerunge
Geschrieben am 20-11-2015 |
Düsseldorf (ots) - Unter dem Eindruck des Massakers von Paris
wächst Umfragen zufolge die Zahl derer, die eine Beteiligung der
Bundeswehr an Militärschlägen gegen den IS begrüßen würden.
Tatsächlich aber dürften Deutsche in absehbarer Zeit kaum nach Syrien
oder in den Irak ausrücken. Natürlich muss Deutschland seinen Beitrag
bei der Bewältigung des Terror-Problems leisten. Aber das tut es
längst: Kein anderer Staat nimmt derzeit so viele Flüchtlinge aus den
skelettierten Städten Syriens auf. Das Land ist derart am Limit, dass
eher ein Einsatz der Bundeswehr im Innern wahrscheinlich wird.
Denkbar ist, dass die deutsche Militärmission in Mali ausgeweitet
wird. Damit könnte Frankreich im Kampf gegen den IS entlastet werden.
Schließlich: Bevor Deutsche in Syrien oder im Irak eingreifen,
sollten sich eher die arabischen Staaten fragen, wie denn ihr Beitrag
zur Bekämpfung des IS in Zukunft aussehen wird. Wie er bisher aussah,
weiß die Welt: Fehlanzeige. Wenig hilfreich bleiben auch Forderungen
nach Wiedereinführung der Wehrpflicht. Rekruten haben im Kampf gegen
Terroristen gar nichts zu suchen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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