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Wissen, was auf den Tisch kommt: Aktuelle Verbraucherumfrage und DNA-Tests liefern neue Erkenntnisse zum Thema Lebensmittelsicherheit (FOTO)

Geschrieben am 17-03-2016

Berlin (ots) -

Erdbeerjoghurt ohne Erdbeeren oder Lasagne mit Pferdefleisch -
nicht immer bekommt der Verbraucher auf den Tisch, was er erwartet.
Lebensmittelskandale haben viele Konsumenten misstrauisch gemacht,
immer mehr achten auf Herkunft und Kennzeichnung ihrer Lebensmittel:
Erste Ergebnisse einer im Frühjahr 2016 durchgeführten Umfrage unter
mehr als 1.000 Verbrauchern zeigen, dass in Deutschland zwei Drittel
(64%) der Konsumenten bezweifeln, beim Kauf von Fisch und
Meeresfrüchten auch das in der Packung vorzufinden, was draufsteht.
Drei Viertel (73%) der Befragten wünschen sich, ihren Fisch bis zu
einer bekannten und vertrauenswürdigen Quelle zurückverfolgen zu
können.[1]

Diese Zahlen gehen Hand in Hand mit den heute veröffentlichten
Ergebnissen der DNA-Tests von MSC-gekennzeichneten Fischprodukten.
Die Tests wurden vom forensischen Institut der SASA an einer
Stichprobe von 256 Produkten mit MSC-Siegel durchgeführt. Die Tests
ergaben, dass 99,6% der getesteten Produkte mit MSC-Siegel korrekt
gekennzeichnet waren, die Angaben auf der Produktverpackung also auch
dem Produktinhalt entsprachen.[2]

STEFANIE KRISE, Leiterin des MSC für den deutschsprachigen Raum,
zu den Ergebnissen: "Vor dem Hintergrund, dass die jüngsten
Lebensmittelkontrollen der EU und andere weltweite Untersuchungen von
einer Fehlkennzeichnung bei bis zu 30% aller Fischprodukte ausgehen,
sind unsere Testergebnisse bemerkenswert. Sie bestätigen, dass die
strengen Rückverfolgbarkeitskriterien des MSC Wirkung zeigen und
diesem Trend entgegenhalten.[3]"

Fisch und Meeresfrüchte, die von MSC-zertifizierten nachhaltigen
Fischereien gefangen wurden, werden weltweit in über 100 Ländern an
mehr als 38.000 Standorten verarbeitet oder verkauft. Jeder dieser
Standorte - ob Fischerei, Lieferant, Verarbeiter, Händler oder
Restaurant - muss strenge Anforderungen erfüllen, um sicherzustellen,
dass der Fisch rückverfolgbar und korrekt ausgezeichnet ist. "Der MSC
Rückverfolgbarkeits-Standard", so MARTIN GILL, Geschäftsführer der
internationalen Zertifizierungsagentur Aurora Marine, "ist einer der
strengsten der gesamten Lebensmittelindustrie. Die Ergebnisse der
aktuellen DNA-Tests belegen seine Wirksamkeit eindrucksvoll." Der MSC
Rückverfolgbarkeits-Standard wird von internationalen Marken und
Händlern wie Iglo, IKEA, McDonald's oder Lidl genutzt, um die
Nachhaltigkeit und die korrekte Auszeichnung ihrer Produkte
sicherzustellen.

ALFRED SCHUMM, leitender Fischereiexperte des WWF, betont: "Wenn
Verbraucher nachhaltige Fischprodukte kaufen, belohnen sie
verantwortungsvolle Fischer und deren Bemühungen zum Schutz unserer
Meere. Eine Lieferkette, die vom Konsumenten bis zur nachhaltigen
Fischerei rückverfolgt werden kann, ist die Grundlage für das
Vertrauen der Konsumenten in Fischprodukte. Die Anforderungen zur
Rückverfolgbarkeit des MSC tragen entscheidend zum Erhalt gesunder
Fischbestände und Meeresökosysteme bei." Das MSC-Siegel gibt
Verbrauchern die Sicherheit, dass der Fisch legal von einer
nachhaltigen Fischerei gefangen wurde und entlang der Lieferkette vom
Meer bis zum Teller rückverfolgt werden kann. Es ist als die weltweit
glaubwürdigste und strengste Kennzeichnung für nachhaltige Fischerei
anerkannt.

DNA-Bericht, Infografiken, Fotos, Videos:

- Diese und weitere Infografiken, Fotos und Videos zum
MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard und den DNA-Testergebnissen finden
Sie auf unserer Website
(https://www.msc.org/zertifizierung/rueckverfolgbarkeit) oder zum
Download hier: http://ots.de/DLows.

- Das DNA-Testprogramm des MSC und die jüngsten Ergebnisse werden im
Bericht How DNA testing helps to ensure traceable sustainable
seafood näher erläutert: http://ots.de/ZFhWy (auf Englisch)

Anmerkungen

[1] Die Umfrage wurde im Auftrag des MSC von GlobeScan, Mitglied
des Globalen Paktes der Vereinten Nationen, durchgeführt. Die
Antworten entstammen repräsentativen Stichproben aus 21 Ländern. In
Deutschland wurden 1.034 Konsumenten befragt, die angaben, dass in
ihrem Haushalt in den letzten zwei Monaten Fisch oder Meeresfrüchte
gekauft wurden.

[2] Die getesteten Fischprodukte kamen aus 16 Ländern, enthielten
13 unterschiedliche Fischarten und umfassten Frischfisch ebenso wie
tiefgekühlten und konservierten Fisch. 99,6% der getesteten Produkte
wurden korrekt ausgezeichnet, 0,4% inkorrekt. Von den insgesamt 256
Proben war eine Probe fälschlicherweise als "Südliche Pazifische
Scholle" gekennzeichnet, enthielt aber "Nördliche Pazifische
Scholle". Beide Arten sind einander sehr ähnlich und beide sind
MSC-zertifiziert erhältlich. Den vollständigen Laborbericht der
Wildlife DNA Forensic Unit der Science and Advice for Scottish
Agriculture (SASA) finden Sie hier: http://ots.de/ZFhWy

[3] Die Ende Februar 2016 veröffentlichten Kontrolluntersuchungen
der Europäischen Union ergaben, dass in Deutschland 11% der
getesteten Fischprodukte falsch gekennzeichnet waren (Quelle:
http://ots.de/btvMF). Kennzeichnungsverstöße erfolgten im Handel
ebenso wie in der Gastronomie oder bei der Fischverarbeitung. Pardo,
Jimenez und Perez-Villarreal (2016) verglichen in ihrer Meta-Analyse
51 Untersuchungen zur Kennzeichnung von Fischprodukten, basierend auf
mehr als 4.500 Stichproben, und ermittelten eine
Fehlkennzeichnungsrate von weltweit durchschnittlich 30% (Quelle:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S095671351530270X).



Pressekontakt:
MSC - Marine Stewardship Council
Andrea Harmsen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
andrea.harmsen@msc.org
+49/(0)30/6098552-20


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