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Westfalenpost: Eine Präsidentschaft auf der Intensivstation / Kommentar von Dirk Hautkapp zum US-Sonderermittler

Geschrieben am 18-05-2017

Hagen (ots) - Der 117. Arbeitstag in Washington endete für Donald
Trump mit einem Alptraum. Mit der Berufung eines Sonder-Ermittlers
hat sich das Washingtoner Establishment, das Trump gerne mit einem
trocken zu legenden Sumpf vergleicht, in der Russland-Affäre am Ende
doch gegen den Präsidenten gestellt. Egal, ob bei der beginnenden
Odyssee zwischen Wahrheit und Dichtung die Entlastung stehen wird
oder das Gerüst für eine Anklage und Amtsenthebung - die 45.
Präsidentschaft liegt auf der Intensivstation. Der frühere FBI-Chef
Robert Mueller hat einen Auftrag erhalten, der fast einem Freibrief
gleicht. Jeder Stein in der Russland-Affäre, der Trump und Putin als
Gespann gegen Hillary Clinton und die Demokraten identifiziert, wird
nun dreimal umgedreht. Die Ermittlungen können Jahre dauern. Draußen
im Land wird man Washington für den absehbaren
Selbstbeschäftigungstrip, der Millionen kosten wird und mit der
Lebenswirklichkeit der Menschen wenig zu tun hat, noch mehr hassen.
Der um Ziel und Richtung ringenden Regierung Trump wird der
Sauerstoff entzogen, der die strittigen Großprojekte am Leben halten
könnte, die im Wahlkampf versprochen wurden: Gesundheitsreform,
Steuersenkungen, die Stärkung des kleinen Mannes. Um den
Mehr-Fronten-Krieg zu bestehen, auch der Kongress ist in Sachen
Russland hyperaktiv, fehlt dem Milliardär das Rüstzeug:
professionelle Geduld, Dezenz und Respekt für die Institutionen.
Anstatt sich Enthaltsamkeit zu verordnen, ruft Trump zu einer Art
Volksbewegung auf und bittet um Spenden. Er wähnt sich im Visier
einer Sabotage-Kampagne, erklärt sich für unschuldig und den Gegnern
de Canto den Krieg. Das kann nicht gut enden.



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Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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