neues deutschland: Ex-LAGeSo-Chef Muschter: "Viele Behörden verstehen sich als Abarbeitungsmaschine"
Geschrieben am 13-01-2018 |
Berlin (ots) - Grund für das Verwaltungschaos um die Aufnahme und
Registrierung von Geflüchteten in Berlin war fehlende vorausschauende
Planung. Das sagte Sebastian Muschter der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagausgabe). Muschter hatte das
Landesamt für Gesundheit (LAGeSo), das damals noch für Geflüchtete
zuständig war, ab Januar 2016 ein Jahr lang geleitet. Im Buch
"Gestalten statt verwalten" beschreibt er seine Erfahrungen,
berichtet, was aus seiner Sicht in der Behörde falsch gelaufen ist
und welche Bedingungen es braucht, damit Verwaltungen besser mit
Krisen umgehen können. "Viele Behörden verstehen sich als
Abarbeitungsmaschine für das Geschäft, das heute definiert ist. Sie
ist nicht gleichzeitig eine Organisation, die über ihre eigene
Zukunft nachdenkt. Das ist für mich das Kernproblem."
Ideen, die er für das im August 2016 gegründete Landesamt für
Flüchtlingsangelegenheit (LAF) entwickelt habe, seien nur zum Teil
umgesetzt worden. "Wir hatten im Flüchtlingsbereich 60, 70 Projekte
angeschoben." Mitarbeiter habe er dafür vom Tagesgeschäft entbunden.
"Nach der Abspaltung des LAF ist das Tagesgeschäft wieder stärker in
den Fokus gerückt. Es gab wieder andere Prioritäten, teilweise wurde
auch wieder stärker zentralisiert und kontrolliert." Eine "kulturelle
Veränderung" der Arbeit in der Behörde sei ihm nicht gelungen.
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales machte 2015 und 2016
wegen chaotischer und teils menschenunwürdiger Zustände etwa bei der
Terminvergabe für Flüchtlinge bundesweit Negativschlagzeilen.
Behördenchef Franz Allert bot im Dezember 2015 seinen Rücktritt an.
An seine Stelle rückte ab Januar als kommissarischer Leiter Sebastian
Muschter, der zuvor bei McKinsey gearbeitet hatte. Muschter arbeitet
heute für die Bertelsmann-Stiftung.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
621631
weitere Artikel:
- NOZ: NOZ: Richterbund fordert von einer neuen Bundesregierung Investitionsschub für die Justiz Osnabrück (ots) - Richterbund fordert von einer neuen
Bundesregierung Investitionsschub für die Justiz
Geschäftsführer: Justiz darf nicht zum Nadelöhr bei der
Strafverfolgung werden
Osnabrück. Der Deutsche Richterbund fordert von einer neuen
Bundesregierung deutlich mehr Geld für die Justiz - für digitale
Infrastruktur und zusätzlichen Stellen. Der Verband begrüßte den
geplanten Rechtsstaats-Pakt der schwarz-roten Sondierer als wichtige
Initiative. Der Geschäftsführer des Deutschen Richterbunds, Sven
Rebehn, sagte der mehr...
- NOZ: NOZ: Handwerk kritisiert "Zwei-Klassen-Lösung" beim Wegfall des Solidaritätszuschlags Osnabrück (ots) - Handwerk kritisiert "Zwei-Klassen-Lösung" beim
Wegfall des Solidaritätszuschlags
"Für alle muss der Soli weg" - Generalsekretär Schwannecke: Sorge
über Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenversicherung
Osnabrück. Der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) hat
die von Union und SPD geplante "Zwei-Klassen-Entlastung" beim Wegfall
des Soli kritisiert. "Alle haben gezahlt, und für alle muss der Soli
weg", sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke im Interview mit
der "Neuen Osnabrücker mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Schutzgesetz ausdehnen / Kommentar von Brigitte Schmiemann zum Nichtraucherschutz Berlin (ots) - Jeder weiß, dass Rauchen die Gesundheit gefährdet.
Ja, es ist schwer, von der Nikotinsucht loszukommen. Aber eine
saubere, nicht verpestete Luft ist dafür die Grundvoraussetzung.
Jedenfalls für Menschen, die sich nicht der Krebsgefahr und dem
frühen Tod aussetzen wollen. Es ist deshalb gut, dass der Gesetzgeber
dafür sorgt, dass in öffentlichen Räumen die Nichtraucher geschützt
sind. Notfalls eben mit Strafen. Im privaten Bereich, wo auch Eltern
immer noch oft genug rauchen, sei es in der Wohnung oder im Auto,
müssen mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Freie Hand für von der Leyen / Leitartikel von Miguel Sanches zur Verteidigungspolitik Berlin (ots) - Womöglich ist der Jordanien-Trip ihre letzte große
Auslandsreise als Verteidigungsministerin. In der Lostrommel einer
großen Koalition liegen vermeintlich "höhere", repräsentativere,
reizvollere Ressorts, Finanzen zum Beispiel oder das Auswärtige Amt.
Wenn etwas die rastlose Karriere von Ursula von der Leyen (CDU)
charakterisiert, dann das Streben nach oben. Der Aufzug, der sie in
Berlin befördert, ist nie zwischen zwei Stockwerken stecken
geblieben. Familienministerium, Soziales, jetzt die Verteidigung. Was
folgt mehr...
- Der Tagesspiegel: Michael Müller will Groko-Paket nachbessern Berlin (ots) - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller
(SPD) sieht eine erneute große Koalition mit der Union "sehr
kritisch". Müller, Mitglied im Bundespräsidium der Partei und
amtierender Bundesratspräsident, sagte dem "Tagesspiegel am Sonntag":
"Es gab ein klares Wählervotum, beiden Koalitionspartnern gegenüber.
Dieselbe Koalition mit derselben Politik ist darauf keine adäquate
Antwort. Eine Fortführung ohne entscheidende Veränderungen überzeugt
mich deshalb noch nicht." Er sehe in dem Sondierungspapier zwar "gute
Ansätze" mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|