Allg. Zeitung Mainz: Eine Straftat / Kommentar von Markus Lachmann zum Schwarzfahren
Geschrieben am 20-04-2018 |
Mainz (ots) - Der Vorschlag von Linken und Grünen, Schwarzfahren
zur Ordnungswidrigkeit herabzustufen, findet im Bundestag keine
Mehrheit. Das ist gut so. Derzeit gilt das Fahren ohne gültiges
Ticket als Straftat. Wer mehrfach dabei erwischt wird, erhält eine
Anzeige und kann, falls er die Strafe nicht zahlt, schlimmstenfalls
im Gefängnis landen. Die Kritiker an dieser Praxis haben durchaus
Argumente. So sei die Justiz mit diesen Bagatellfällen überlastet,
angesichts hoher Haftkosten dürfe der Steuerzahler nicht für
Versäumnisse der Transportunternehmen büßen. Betroffen seien
diejenigen, die ohnehin nichts hätten: Obdachlose, Suchtkranke,
Überschuldete. Warum, so die Kritiker, gilt Falschparken als
Ordnungswidrigkeit, Schwarzfahren aber als Straftat? Es gibt aber
auch gute Argumente, es so zu belassen, wie es ist. Wenn der
Rechtsstaat Delikte nicht mehr als Straftaten einstuft, nur weil er
zu wenig Personal hat, dann ist es mit dem Rechtsstaat schnell
vorbei. Es hat zudem abschreckende Wirkung, wenn Fahren ohne Ticket
nicht verharmlost wird. Auch müssen die Berichte über mittellose
Menschen, die wegen Schwarzfahrens angeblich die Gefängnisse
bevölkern, hinterfragt werden. Denn oft haben die Personen noch ganz
andere Sachen auf dem Kerbholz. Zudem bieten viele Städte bereits
ermäßige Sozialtickets an. Diese sind aber für Hartz-IV-Bezieher
schlicht zu teuer. Die Landespolitiker in Hessen und Rheinland-Pfalz
sollten deshalb noch einmal die Idee eines landesweiten Sozialtickets
für rund 30 Euro im Monat prüfen.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Leiter Newspool
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
634756
weitere Artikel:
- Stuttgarter Zeitung: zum Korruptionsskandal beim Bamf Stuttgart (ots) - Falls sich das Ganze als wahr erweist, würde es
wenig überraschen. Das Bamf ist ein Sonderfall in der deutschen
Bürokratie. Die Nürnberger Behörde wurde während der Flüchtlingskrise
um ein Mehrfaches ihrer Belegschaft erweitert. Sie war das am meisten
überforderte Amt in der Verwaltungslandschaft. In den vergangenen
Jahren haben Bamf-Mitarbeiter Hunderttausende Asylbescheide
ausgestellt. Bei Ablehnung werden diese zu 90 Prozent angefochten -
und vor Gericht oft revidiert. Insofern fallen ein paar falsche
Bescheide mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Affäre Wendt: Staatssekretär Mathies belastet Ex-Innenminister und ihre Vertrauten Köln (ots) - In der Besoldungsaffäre um den Polizeigewerkschafter
Rainer Wendt tauchen neue Vorwürfe auf. Wie der "Kölner
Stadt-Anzeiger" in Justizkreisen erfuhr, berichtete der heutige
Staatssekretär Jürgen Mathies in Vernehmungen bei der
Staatsanwaltschaft Düsseldorf und den Sonderermittlern des
Innenministeriums, dass ihm die Personalie Wendt aufgezwungen worden
sei. Dies berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger in seiner
Samstagausgabe. Seinerzeit fungierte Mathies als Chef des Landesamtes
für Zentrale Polizeiliche Dienste. Ende mehr...
- Deutsche Umwelthilfe obsiegt erneut vor Gericht gegen die Bundesregierung - Kraftfahrt-Bundesamt muss Akteneinsicht in VW-Dieselgate-Akte gewähren Berlin (ots) - Verwaltungsgericht Schleswig kritisiert ungeprüfte
Übernahme von Behauptungen der Volkswagen AG durch das
Kraftfahrt-Bundesamt - Berufung wurde nicht zugelassen -
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch forderte Kanzlerin Angela
Merkel dazu auf, die Fernsteuerung ihrer Bundesregierung durch die
Dieselkonzerne nicht länger zu akzeptieren
Das Verwaltungsgericht Schleswig hat heute der Deutschen
Umwelthilfe (DUH) in ihrer Klage auf Akteneinsicht in vollem Umfang
Recht gegeben (Az: 6 A 48/16). Streitgegenstand waren mehr...
- NRZ: Prozente sagen nichts über Erfolge - ein Kommentar von MANFRED LACHNIET Essen (ots) - Wie fragwürdig ein gutes Abstimmungsergebnis ist,
das weiß wohl niemand besser als Martin Schulz. 100 Prozent der
Sozialdemokraten stimmten vor einem Jahr für ihn. Wie die Geschichte
ausging, ist jedem bekannt. Schulz sitzt heute als gebrochener Mann
in Würselen. Wer ihn damals gewählt hatte, will heute nichts mehr
davon wissen. Es sagt darum nicht viel aus, ob Andrea Nahles morgen
65 oder 75 Prozent der Stimmen erhalten wird. Viel wichtiger ist,
dass ihre Partei möglichst schnell wieder Mut und Tritt fasst. So
etwas mehr...
- Rheinische Post: Kommentar: Nahles kann das Düsseldorf (ots) - Es steht außer Zweifel, dass Andrea Nahles
politisches Talent besitzt. Sie hat ein Gespür dafür, zur richtigen
Zeit den richtigen Schritt zu tun. Das brachte die erst 47-Jährige in
die höchsten Sphären deutscher Politik. Nahles kann das, wenn die
Frage lautet, ob sie ausreichend führungsstark für den SPD-Vorsitz
ist. Es wird sich auszahlen, dass sie harte Ansprachen nicht scheut.
Was Nahles zu denken geben sollte, ist das Bild von ihr: Die breite
Bevölkerung mag sie nicht sonderlich. Sie gilt vielen Menschen als mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|