Gewerbe und Industrie: Investitionen in Ladeinfrastruktur
für Elektroautos lohnen sich
Geschrieben am 18-10-2018 |
Berlin (ots) - Aurora Energy Research: Elektrifizierung des
Verkehrssektors erfordert bis 2040 bis zu vier Millionen
Ladestationen an Gewerbe- und Industriestandorten / Studie zeigt
profitable Geschäftsmodelle für Betreiber auf
Wenn die Nutzer von Ladestationen für Elektroautos an gewerblichen
und industriellen Standorten für den von ihnen verbrauchten Strom
zahlen, ergeben sich profitable Geschäftsmodelle für die Betreiber.
Bereits bei einer Marge 5-11 ct/kWh beim Stromabsatz wäre in den
meisten Fällen eine positive Rendite möglich. Dies ist ein Ergebnis
einer branchenübergreifenden Studie, durchgeführt von Aurora Energy
Research mit Unterstützung durch die Spezialisten für
Energiemanagement der Eaton Corporation, des britischen Verbands für
Erneuerbare Energien sowie des Finanzdienstleisters NatWest/Lombard.
Prognosen von Aurora Energy Research sehen für Deutschland eine
Marktpenetration für Elektrofahrzeuge von 23 bis 29 Millionen bis
2040. Die Studie hebt hervor, dass Gewerbe- und Industriegebiete
(G&I) mit intelligenten Ladeinfrastrukturen eine Schlüsselrolle bei
der Elektrifizierung der Mobilität spielen werden - nicht nur für
kommerziell genutzte Fahrzeuge, sondern auch weil nur etwa 60 Prozent
der privaten Haushalte über eine gegebenenfalls mit einer
Ladevorrichtung ausstattbaren Parkmöglichkeit verfügen. Die
Ladenachfrage auf G&I-Flächen könnte im Jahr 2040 13-17 TWh
erreichen, was im Schnitt rund 6 MWh pro Standort entspricht.
Notwendige Investitionen von bis zu acht Milliarden Euro könnten sich
lohnen, wie die Aurora-Studie "Chancen und Herausforderungen beim
Laden von Elektrofahrzeugen an Gewerbe- und Industriestandorten"
aufzeigt. Sie steht unter www.auroraer.com/insight zum kostenlosen
Download bereit.
Die Studie von Aurora untersucht vier Geschäftsmodelle für
G&I-Ladeinfrastruktur: den Betrieb von Elektro-Fahrzeugflotten, das
Laden am Arbeitsplatz, das Laden an öffentlichen Parkplätzen sowie
das Laden an Tankstellen und Autobahnraststätten. Die Analyse zeigt,
dass profitable Geschäftsmodelle in allen Fällen identifiziert werden
können, in denen die Nutzer für den von ihnen verbrauchten Strom
bezahlen. Autobahnraststätten und öffentliche Parkplätze erreichen
hohe Auslastungen und können eine Marge auf den Stromabsatz pro kWh
berechnen, um positive Renditen zu erzielen. Für ein 20
kW-Schnellladesystem in einem Parkhaus beispielsweise ergäbe sich ein
Barwert von gut 60.000 Euro, für ein 3.3 kW-Ladesystem am
Arbeitsplatz ein Barwert von 7.000 Euro.
Der Bericht kommt für Deutschland zu einem relevanten Zeitpunkt:
Die Bundesregierung strebt im Rahmen des Programms "Nationale
Entwicklungspläne Elektromobilität" an, Deutschland als Leitmarkt für
Elektrofahrzeuge zu etablieren. Der Klimaschutzplan der
Bundesregierung sieht des Weiteren eine Reduktion der Emissionen im
Verkehrssektor bis 2030 um gut 40 Prozent gegenüber 1990 vor, die
ohne weitgehende Elektrifizierung der Fahrzeugflotte nicht zu
erreichen ist. Mehr Elektroautos bedingen einen deutlichen Ausbau der
Ladeinfrastruktur, auch auf G&I-Flächen. Eine wie von Aurora
erwartete Ladenachfrage an G&I-Flächen könnte im Jahr 2040 13-17 TWh
erreichen - diese könnte von zwei bis vier Millionen Ladestationen
mit einem Investitionsvolumen von drei bis acht Milliarden Euro
abgedeckt werden; hinzu kämen noch Kosten für den Ausbau der
Strom-Verteilnetze.
Weiteres Potenzial sieht Aurora durch die Kombination von
Erneuerbaren Energien mit Elektro-Ladestationen. Beispiele sind die
Nutzung der Speicher von Elektrofahrzeugen im Strommarkt oder die
Kombination von Ladestationen mit lokalen Solarprojekten. Der Ausbau
der Ladeinfrastruktur an G&I-Standorten erleichtert nicht nur die
Koordination von "intelligenten" Lademustern zu Zeiten niedriger
Stromnachfrage, die Kopplung mit Solaranlagen und
Speichertechnologien verringert auch die Stromkosten und kann zur
Netzstabilität beitragen. Jedes dieser potenziellen Modelle für
G&I-Standorte ist vielversprechend und erfordert weitere
Investitionen, könnte aber Einsparungen bei den Stromkosten
ermöglichen, den Umfang der erforderlichen Netzausbauten verringern
und zusätzliche Einnahmen aus Systemdienstleistungen bringen.
Hanns Koenig, Projektleiter bei Aurora Energy Research in Berlin,
kommentiert die Chancen, die sich durch das Wachstum an Ladestationen
an Gewerbe- und Industriestandorten ergeben: "Die Elektrifizierung
des Transportsektors wird das Energiesystem in Deutschland in den
nächsten zwanzig Jahren grundlegend verändern. Intelligente
Lademuster können die Flexibilität des Gesamtsystems erhöhen und
damit die Erneuerbaren Energien stärken. Kommerzielle, intelligente
Ladelösungen werden eine Schlüsselrolle beim Durchbruch der
Elektromobilität spielen und stellen eine spannende Entwicklung für
die gesamte Energiewirtschaft dar. Insbesondere in Kombination mit
dezentralen Speichern und EE-Kapazitäten kann das System flexibler
und umweltfreundlicher gestaltet werden und die ambitionierten
Dekarbonisierungsziele der Bundesregierung erreicht werden."
Martin Kram, Geschäftsführer der Eaton Electric GmbH, zeigt auf,
wie eine moderne Ladearchitektur aussehen könnte: "Gewerbe- und
Industrieflächen bieten oft Platz für eine optimierte Lösung samt
lokaler Energiegewinnung durch Photovoltaikanlagen und
Speichersystemen. So können Ladestationen noch effizienter betrieben
werden. Durch Investitionen in die Ladeinfrastruktur und den Einsatz
sauberer Energietechnologien, wie z.B. Vehicle-to-Grid- oder
Energiespeichersysteme, können G&I-Standorte den zunehmend rentablen
Markt für erneuerbare Energien erschließen und gleichzeitig einen
Beitrag zur Energiewende leisten. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft
macht es in dem Zusammenhang auch Sinn, Batterien, die für den
Betrieb im Auto zu schwach geworden sind, in anderen Szenarien
weiterzuverwenden."
Richard Saint, Leiter Energy, Infrastructure & Industrials bei
NatWest, ergänzt: "Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs und die
damit verbundenen Energieentwicklungen werden für unsere Kunden in
einer Vielzahl von Branchen wie Versorgungsunternehmen, Industrie,
Einzelhandel und Verkehr schnell zu einem Top-Tagesordnungspunkt.
Investoren sind nachhaltig an der Finanzierung einer modernen und
flexiblen EV -Infrastruktur interessiert. NatWest und Lombard
unterstützen dabei diese Maßnahmen durch eine breite Palette von
Finanzierungsinstrumenten. Dafür haben wir ein 10 Milliarden Pfund
Förderungs- und Finanzierungsprogramm für den Bereich nachhaltige
Energieprojekte bis 2020 aufgesetzt."
Die Studie ist auf Nachfrage verfügbar:
https://www.auroraer.com/insight/?fwp_insight_type=type-commentary
Über Aurora Energy Research
Aurora Energy Research ist ein Energiemarktmodellierungs- und
-beratungsunternehmen mit Fokus auf die deutschen, europäischen und
globalen Energiemärkte. Unsere Studien unterstützen langfristige
strategische Entscheidungen unserer Klienten, darunter die meisten
großen deutschen Energieversorgungsunternehmen. Unsere Überzeugung
ist, dass stringente Modellierung, basierend auf robuster Theorie und
umfassenden Datensätzen, tiefgreifende Einblicke in mittel- und
langfristige Trends bieten kann. Wir kombinieren hochmoderne
Modellierungssoftware mit einem tiefgreifenden Verständnis von
Energie-, Umwelt- und Finanzmärkten, um verlässliche, unabhängige
Beratung zu bieten. Aurora Energy Research wurde Anfang 2013 von
Dieter Helm, Cameron Hepburn und Colin Mayer gegründet, drei
Professoren der Universität Oxford, die seit Jahrzehnten Unternehmen
und politische Entscheidungsträger beraten. Mittlerweile hat das
Unternehmen ca. 100 Mitarbeiter in Oxford und Berlin.
Über Eaton
Eaton Electrical ist weltweit führend bei Produkten und
Engineering-Dienstleistungen zur Energieverteilung, sicheren und
unterbrechungsfreien Stromversorgung, Maschinen- und
Gebäudeautomatisierung, Anlagen- und Motorschutz, Beleuchtungs-,
Sicherheits- und Kabelmanagement sowie Komponenten für raue
Umgebungsbedingungen und explosionsgefährdete Bereiche. Aufgrund
seines umfangreichen Portfolios an Komplettlösungen ist Eaton in der
Lage, sämtliche Herausforderungen des Energiemanagements zu
bewältigen.
Eaton ist ein Anbieter von Energiemanagement-Lösungen und
verzeichnete 2017 einen Umsatz von 20,4 Milliarden Dollar. Eaton
bietet energieeffiziente Lösungen, die seinen Kunden dabei helfen,
elektrische, hydraulische und mechanische Energie effizienter,
sicherer und nachhaltiger zu nutzen. Wir von Eaton haben uns dem Ziel
verschrieben, durch den Einsatz unserer
Energiemanagement-Technologien und -Dienstleistungen für mehr
Lebensqualität zu sorgen und die Umwelt zu schützen. Eaton
beschäftigt etwa 96.000 Mitarbeiter weltweit und verkauft Produkte an
Kunden in mehr als 175 Ländern. Weitere Informationen finden Sie auf
Eaton.com.
Über Lombard
Kunden haben heute eine deutlich größere Auswahl von Varianten, um
ihre unterschiedlichen Anforderungen an das Reisen zu gestalten.
Unser Angebot im Bereich Corporate Leasing & Fleet Management
ermöglicht unseren Kunden, die unterschiedllichste Lösungen für ihre
Flotte zu formen und dabei zu entscheiden, ob Elektrofahrzeuge für
ihre Flotte richtig sind.
Über NatWest
NatWest unterstützt seine Kunden mit ihren persönlichen und
geschäftlichen Bank-Bedürfnissen und hilft dabei von der
Kontoeröffnung für Studenten über den Hauskauf bis zur
Vermögensbildung. Neben einer breiten Palette von
Bankdienstleistungen bietet NatWest Unternehmen unter anderem
Fachwissen in den Bereichen Nachhaltige Energie, Gewerbeimmobilien
und Technologie.
Pressekontakt:
Matthias Hopfmüller
office@hopfmueller.com
T: +49 176 48864196 // +43 650 7629731
Twitter: @AuroraER_Oxford
Website: http://www.auroraer.com
Original-Content von: Aurora Energy Research, übermittelt durch news aktuell
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