Mindestausbildungsvergütung verfehlt Wirkung - Kleine Anfrage der FDP
Geschrieben am 10-12-2018 |
Bad Wörishofen (ots) - Das Bundesbildungsministerium hat keine
Belege dafür, dass junge Menschen ihre Berufswahl vornehmlich nach
ökonomischen Gesichtspunkten treffen. Damit entkräftet das
Ministerium sein bisheriges Argument, nach dem eine
Mindestausbildungsvergütung dazu beitragen werde, wieder mehr
Jugendliche für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Das zeigt die
Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP, die der
Deutschen Handwerks Zeitung vorliegt. Obwohl die tarifliche
Ausbildungsvergütung von 2007 bis 2017 um durchschnittlich 39,5
Prozent gestiegen ist, sank die Zahl der Auszubildenden um 11,2
Prozent, in Kleinstbetrieben mit bis zu neun Beschäftigten sogar um
31 Prozent - das geht aus Berechnungen des Bundesinstituts für
Berufsbildung (BIBB) hervor. In den 15 Ausbildungsberufen mit den
stärksten Problemen, Lehrstellen zu besetzen, werden bereits jetzt
Vergütungen bezahlt, die im bundesweiten Durchschnitt oberhalb der
geplanten Mindestausbildungsvergütung liegen. "Ergebnissen der
Berufswahlforschung zufolge sind die Kriterien der Jugendlichen bei
der Berufswahl der für sie in Frage kommenden Berufe und
Ausbildungsplätze sehr vielfältig", heißt es in der Antwort der
Bundesregierung. Wichtiger als eine hohe Ausbildungsvergütung
empfänden Bewerber allerdings gute Übernahme- und Aufstiegschancen,
sichere Arbeitsplätze und ein gutes Betriebsklima.
"Der Vorstoß der Ministerin ist ein unüberlegter und
unabgestimmter Schnellschuss", sagte Jens Brandenburg, Sprecher für
berufliche Bildung der FDP-Bundestagsfraktion. Er kritisierte, dass
viele Fragen zur Umsetzung offen seien. So sei ungeklärt, wie sich
die Gesetzesänderung auf bestehende Ausbildungsverhältnisse
auswirkten oder mit welchen Konsequenzen Betriebe bei Zuwiderhandeln
rechnen müssten.
Der FDP-Abgeordnete Manfred Todtenhausen, der die Kleine Anfrage
gemeinsam mit Brandenburg eingereicht hatte, kritisierte, dass mit
einer Mindestausbildungsvergütung in ein über Jahrzehnte bewährtes
System eingegriffen würde. Er befürchtet, dass die Maßnahme
wirkungslos verpuffe und nur noch mehr Bürokratie und Kontrollen nach
sich ziehen werde.
Mit einer Mindestausbildungsvergütung möchte
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) die Ausbildung
attraktiver gestalten. Von Januar 2020 an sollen Auszubildende
abhängig vom Lehrjahr eine Mindestvergütung zwischen 504 und 580 Euro
erhalten. "Eine bundeseinheitliche Ausbildungsvergütung wird dazu
führen, dass nicht mehr, sondern weniger ausgebildet wird. Und das
nicht, weil einige Betriebe keine höhere Ausbildungsvergütung zahlen
wollen, sondern sie es schlichtweg nicht bezahlen können", sagte Hans
Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen
Handwerks (ZDH), der Deutschen Handwerks Zeitung. Er sprach sich für
branchenspezifische und regionale Lösungen aus. Weitere Informationen
finden Sie hier: www.dhz.net/mindestverguetung
Pressekontakt:
Ansprechpartner bei Fragen:
Maximilian Frehner, Telefon +49 8247 354210
maximilian.frehner@holzmann-medien.de
Original-Content von: Holzmann Medien Gmbh & Co. KG, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
666689
weitere Artikel:
- Rheinische Post: FDP fordert Soli-Abbau und regt parteiübergreifende Reform des Paragrafen 219a an Düsseldorf (ots) - FDP-Chef Christian Lindner hat sich nach dem
Parteitagsbeschluss der CDU für einen vollständigen Abbau des
Solidaritätsbeitrags ausgesprochen. "Die Abschaffung des
Solidaritätszuschlags bis 2021 war ja genau unsere Forderung im
vergangenen Jahr. Dafür wurden wir von Frau Merkel, Herrn Altmaier
und Herrn Kauder verhöhnt. Schwamm drüber, wir würden das sofort ins
Gesetzblatt bringen", sagte Lindner der Düsseldorfer "Rheinische
Post" (Dienstag). Zugleich forderte der FDP-Vorsitzende die SPD auf,
die Reform des Paragrafen mehr...
- Rheinische Post: Enttäuschte Konservative laufen zu FDP über / Lindner rechnet mit Regierungswechsel Düsseldorf (ots) - FDP-Chef Christian Lindner hat von prominenten
Persönlichkeiten aus der CDU berichtet, die nach der Niederlage von
Friedrich Merz zur FDP wechseln wollen. "Es haben sich bereits einige
Persönlichkeiten bei uns gemeldet. Viele sind noch auf dem Sprung,
wie mir scheint", sagte Lindner der Düsseldorfer "Rheinische Post"
(Dienstag). "Eine große Enttäuschung ist mit Händen zu greifen. Dass
Vertreter des Wirtschaftsflügels innerhalb der eigenen Partei als
alte, weiße Männer von gestern diffamiert wurden, hat offenbar viele mehr...
- Hardt/Klein: Annahme des UN-Migrationspakts dient deutschen Interessen Berlin (ots) - Staaten müssen Selbstverpflichtungen umsetzen
Eine überwältigende Mehrheit der internationalen
Staatengemeinschaft hat am heutigen Montag in Marrakesch den
"Globalen Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration"
angenommen. Hierzu erklären der außenpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, und der
entwicklungspolitische Sprecher Volkmar Klein, der selbst bei der
Annahme in Marrakesch zugegen war:
Jürgen Hardt: "Die Annahme des 'Globalen Pakts für eine sichere,
geordnete mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Kein Koalitionsausschuss am Mittwoch Berlin / Saarbrücken. (ots) - Entgegen anders lautenden Berichten
soll am Mittwoch keine Sitzung des Koalitionsausschusses stattfinden.
Das erfuhr die "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe) aus
Koalitionskreisen. Man habe vereinbart, das nächste Treffen erst im
Januar abzuhalten, als Start in das neue Jahr, hieß es. Das wäre dann
auch der erste Koalitionsausschuss mit Annegret Kramp-Karrenbauer als
CDU-Chefin. Ob der Termin vor oder nach dem CSU-Parteitag am 19.
Januar stattfinde, also noch mit Horst Seehofer oder ohne ihn, sei
noch mehr...
- Weidel/Gauland: Annahme des Migrationspakts ist unverantwortlich Berlin (ots) - Zur Annahme des UN-Migrationspaktes durch
Bundeskanzlerin Angela Merkel teilen die Vorsitzenden der
AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Alice Weidel und Alexander
Gauland, mit:
"Es ist unverantwortlich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel trotz
Warnungen von Staatsrechtlern heute in Marrakesch dem Migrationspakt
der Vereinten Nationen zugestimmt hat. Auch die Tatsache, dass
innerhalb kürzester Zeit zehntausende Bürger eine Petition an den
Bundestag gegen den Pakt unterzeichnet haben, wurde von Merkel
ignoriert. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|