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Rheinische Post: Kommentar / Mays Feiglingsspiel = VON MARTIN KESSLER

Geschrieben am 10-12-2018

Düsseldorf (ots) - Aus der mathematischen Spieltheorie stammt eine
Konstellation, in der zwei Sportwagen aufeinander zu rasen und
derjenige verliert, der als erster bremst. Wie in der berühmten Szene
aus dem James-Dean-Film "Denn sie wissen nicht, was sie tun". Das
Feiglingsspiel, wie es bei den Experten heißt, ist derzeit im Dreieck
zwischen Downing Street, britischem Parlament und der EU zu
beobachten. Am Montag hat die britische Premierministerin Theresa May
die entscheidende Abstimmung über den Brexit auf unbestimmte Zeit
verschoben und will mit Brüssel nachverhandeln. Doch die EU hat jede
weitere Konzession abgelehnt. Damit droht der harte Brexit, der beide
Seiten maximal schädigt. In der Spieltheorie gibt es mehrere Lösungen
für diese Situation. Eine davon wäre: Die EU gibt Großbritannien eine
zweite Chance. Etwa eine neue politische Erklärung über das künftige
britisch-europäische Verhältnis, bis alles geklärt ist. Im Gegenzug
müsste London explizit auf einen harten Brexit verzichten. Noch immer
ist jede Verhandlungslösung besser als das Chaos, das einem
endgültigen Bruch folgt.

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

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