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neues deutschland: Kommentar zum Putschversuch in Venezuela: Guaidó spielt mit dem Feuer

Geschrieben am 01-05-2019

Berlin (ots) - Juan Guaidós Versuch, den venezolanischen
Präsidenten Nicolás Maduro durch einen Militärputsch aus dem Amt zu
drängen, wirkt auf seltsame Art und Weise improvisiert. Offenbar
wollte der venezolanische Oppositionsführer mit den inszenierten
Bildern, die ihn neben Soldaten und seinem aus dem Hausarrest
befreiten Mentor Leopoldo López zeigten, eine Kettenreaktion in Gang
setzen. Zwar ist nicht ausgeschlossen, dass Guaidó doch noch einen
Trumpf in der Hinterhand hält. Nur deutet bisher nicht viel darauf
hin. Mit ein paar bewaffneten Soldaten jedoch eine Autobahn zu
besetzen, ohne sich eines breiten Rückhalts im Militär sicher zu
sein, gleicht einem Spiel mit dem Feuer. Hätten sich größere
Truppenkontingente hinter Guaidó gestellt, andere weiterhin die
Regierung gestützt, wären Tote wohl unvermeidlich gewesen.

Dass Guaidó für seinen Kurs noch immer zahlreiche Regierungen
hinter sich weiß, ist daher skandalös. Auch der deutsche
Außenminister Heiko Maas versicherte dem selbsternannten
Interimspräsidenten erneut die Unterstützung der Bundesregierung.
»Was wir nicht wollen ist, dass die Waffen sprechen«, fügte er jedoch
hinzu. »Wir brauchen eine politische, keine militärische Lösung.«

Doch auf diese setzt Guaidó. Statt ihn weiterhin zu unterstützen,
sollten sich die Bundesregierung und andere politische Akteure
umgehend für eine Verhandlungslösung des venezolanischen Konflikts
stark machen. Alles andere nimmt einen möglichen Gewaltausbruch
bewusst in Kauf.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


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