Westdeutsche Zeitung: Zu Klinikbränden in Deutschland:
Bitte kein Schulterzucken!
Kommentar von Juliane Kinast
Geschrieben am 10-09-2019 |
Düsseldorf (ots) - Eines mal vorweg, weil auch die Krankenhäuser
auf dieser Feststellung bestehen werden: Der Brandschutz in deutschen
Kliniken rangiert mit Sicherheit nicht unter ferner liefen. Er ist
gut. War er auch im Düsseldorfer Marienhospital, wo laut der
Pressekonferenz am Dienstag nach dem Brand gerade erst Ertüchtigungen
stattgefunden hatten. Das Problem: Es ist trotzdem ein Mensch tot,
weitere sind zum Teil lebensbedrohlich verletzt.
Und wenn das passiert, kann man nicht einfach mit den Schultern
zucken und sagen: Wir haben alles Notwendige getan, da sind wir eben
machtlos. Gerade in einem sensiblen Bereich wie dem Krankenhaus, das
per se mit einer Vielzahl von Ängsten belegt ist, reicht das nicht.
Jedenfalls nicht nach 33 Feuern mit sechs Toten und 60 Verletzten
seit Anfang des Jahres in Deutschland - Düsseldorf mit seinem
Todesopfer und 19 Verletzten noch nicht einmal mitgezählt.
Es hilft auch nicht der Verweis auf die Vielzahl von Bränden, die
Patienten selbst verursachen. Im Fall Düsseldorf ist das noch nicht
geklärt. Das Feuer brach aber nicht im Zimmer des 77-jährigen
Todesopfers aus, dessen Unschuld steht also fest - man mag sich
selbst doch nicht vorstellen, wie man selbst durch Krankheit oder
Verletzung gelähmt hilflos in einem Klinikbett liegt und von nebenan
Rauch oder Feuer herüberdringt. Generell gilt: Selbst vor der
Fahrlässigkeit anderer Patienten muss man in einer Klinik bei
größtmöglicher Wehrlosigkeit geschützt sein.
Welche technischen, konzeptionellen oder personellen
Verbesserungen es beim Brandschutz geben könnte, das müssen Experten
beantworten. Sind Sprinkleranlagen ein Weg oder müsste die Klinik
dann nach Fehlalarmen alle paar Wochen Technik für Zigtausende Euro
ersetzen? Das sind berechtigte Fragen, sie müssen aber zugelassen und
diskutiert werden. Besser als Schulterzucken ist das allemal.
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Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
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