WAZ: DGB-Jugend fordert Ausstieg aus dem Ausbildungskonsens
Geschrieben am 28-10-2007 |
Essen (ots) - Die nordrhein-westfälische Gewerkschaftsjugend fordert einen Ausstieg aus dem Ausbildungskonsens. Damit geht sie auch in einen Konflikt mit der DGB-Spitze, die gerade im Konsens mit der Landesregierung, der Wirtschaft und der Arbeitsagentur die Finanzierung von 3000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen für NRW vereinbart hat. "Alle Vereinbarungen mit Politik und Wirtschaft haben den Ausbildungsskandal nicht beseitigen können", sagte DGB-Landesjugendvorsitzende Antonia Kühn der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Montagsausgabe). Bei ihrer Bezirksjugendkonferenz in Oberhausen verlangte die in NRW rund 100 000 Mitglieder starke DGB-Nachwuchsorganisation ein Grundrecht auf Ausbildung. In einer Petition an den Bundestag heißt es, die größte Ausbildungsplatzkrise der Nachkriegsgeschichte dauere nun schon seit zwölf Jahren an. Bundesweit seien mittlerweile 1,5 Millionen Menschen unter 25 Jahren ohne jegliche Ausbildung. Die eigenen Sparten-Gewerkschaften forderte die DGB-Jugend auf, eine Ausbildungsverpflichtung in Tarifverhandlungen mit einzubringen. In der Chemiebranche sei es schon vor fünf Jahren gelungen, eine Erhöhung der Ausbildungsplätze (plus 7 Prozent) im Tarifvertrag zu verankern. Dass die Forderung der Jugendorganisation nach Aufkündigung des Ausbildungskonsenses der Gewerkschaftsspitze nicht passt, zeigt die vom DGB an die Medien verbreitete Mitteilung zu den Ergebnissen der Jugendkonferenz. Darin wird dieser Beschluss nicht erwähnt.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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