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Oswald Metzger warnt vor Weimarer Verhältnissen / Interview mit Maybrit Illner für ZDFonline

Geschrieben am 16-01-2008

Mainz (ots) - Der Grünen-Aussteiger und derzeit parteilose Oswald
Metzger warnt die aktive Politik vor Weimarer Verhältnissen. "Was wir
derzeit betreiben, geht an die Grundfesten dieser angeblich so
gesicherten bundesdeutschen Demokratie", sagte er im Interview mit
Maybrit Illner für ZDFonline. "Die Leute haben kaum Vertrauen in die
Politik - und zwar nicht informierte und gut informierte Teile der
Gesellschaft in gleicher Weise. Und das ist eine gefährliche
Mischung."

Auf Deutschland kämen Ende des Jahrzehnts massive wirtschaftliche
Probleme zu, da dann die ersten geburtenstarken Jahrgänge die
Renten-und Pflegekassen belasten würden - mitten in einer dann zu
erwartenden Rezession der Weltwirtschaft: "Und das in einer Zeit", so
Metzger, "wo es keine politischen Konstellationen gibt, die für die
breite Masse der Bevölkerung irgendwie Änderung versprechen, weil
selbst der Glaube an die große Koalition derzeit durch das konkrete
Tun der Berliner Regierenden unterhöhlt wird". Metzger warnt: "Da
kann es dann plötzlich passieren, dass ein Begriff wie Weimarer
Verhältnisse zwischen 2010 und 2015 in Deutschland wieder einen ganz
neuen aktuellen, aber leider unerfreulichen Klang kriegt."

Wichtig sei es deshalb, dass die Politik dagegen angehe und sich
dieser Verantwortung bewusst werde. Metzger forderte, vor allen
Dingen "dieses Hickhack zwischen den Parteien, dieses vordergründige
Tagespolitische" zu ersetzen durch ein "größeres Denken in einer
Gesamtverantwortung". Es sei fatal, anzunehmen, dass der Wähler nicht
reif für die Wahrheit sei. Metzger, der am Donnerstag, 17. Januar
2008, 22.15 Uhr zu Gast bei "Maybrit Illner" ist (Thema: "Poltern,
pöbeln, provozieren: Wie platt darf Wahlkampf sein?"), räumte mit
Blick auf die Wahlschlappe von Angela Merkel im Jahr 2005 jedoch ein:
"Wo sollen die Selbstheilungskräfte in der Politik herkommen, wenn
man die Erfahrung macht, dass sich Ehrlichkeit nicht auszahlt."

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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