Kölner Stadt-Anzeiger: Rüttgers: Einheit des Landes wiederherstellen NRW-Ministerpräsident beklagt Auseinanderdriften von Arm und Reich Bürgerliche Mehrheit nach der Bundestagswahl 2009 erwartet
Geschrieben am 16-03-2008 |
Köln (ots) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und stellvertretende CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers geht nach eigenen Worten von einer "bürgerlichen Mehrheit" nach der Bundestagswahl 2009 aus. "Es gibt die alte Erfahrung, dass sich Probleme die Mehrheiten suchen, die sie lösen", sagte Rüttgers dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). In den nächsten Jahren müssten erhebliche wirtschaftliche Anstrengungen gemacht werden, "damit der Aufschwung alle Menschen erreicht", so Rüttgers weiter. Das sei wichtig, um die "Einheit des Landes wiederherzustellen". In Deutschland drifteten Arm und Reich, Gebildete und Ungebildete, immer weiter auseinander. Das Gefühl einer sozialen Schieflage habe der Linkspartei in den jüngsten Landtagswahlen von Hessen, Niedersachsen und Hamburg "ein erhebliches Maß an Protestwählern zugetrieben", so Rüttgers. Diese seien zurückzugewinnen. Als wichtigste Voraussetzung nannte der Düsseldorfer Regierungschef die Chance zum sozialen Aufstieg für jedermann sowie die Minderung des Drucks auf die Leistungsträger und die Mittelschicht. Von der Wirtschaft verlangte Rüttgers, ihr öffentliches Erscheinungsbild zu verbessern, "auch bei der sozialen Verantwortung". So dürften Manager nicht länger hohe Bonuszahlungen erhalten, "obwohl sie die Firma vor der Wand gefahren haben". Rüttgers schlug stattdessen vor, dass Manager Aktien des eigenen Unternehmens mit sehr langem Verkaufsverbot erhalten sollten. "Das stärkt die Zusammengehörigkeit zwischen Managern und Unternehmen. Das wollen auch die Arbeitnehmer."
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