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Rheinische Post: Politischer Präsident

Geschrieben am 16-04-2008

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Mit seiner Einmischung ins vermeintliche Tagesgeschäft hat
Bundespräsident Horst Köhler schon mehrfach den Unmut der politischen
Klasse in Berlin auf sich gezogen. Er sei naiv und unpolitisch, war
noch der geringste Vorwurf. Den hat das Staatsoberhaupt aber nun
eindrucksvoll widerlegt. Er hat sich in einem politisch denkbar
günstigen Zeitpunkt wieder in die Gesellschafts- und
Wirtschaftspolitik des Landes eingemischt.
Keine Geringere als Kanzlerin Angela Merkel hatte sich zuvor für die
Wiederwahl Köhlers ausgesprochen. Und SPD-Chef Kurt Beck hat im
jüngsten Interview mit dieser Zeitung durchblicken lassen, dass der
amtierende Präsident auch für Sozialdemokraten eine gute Wahl wäre.
Nur Köhler selbst hat sich noch nicht erklärt. Damit steigert er
seinen persönlichen Wert und gibt seiner Reformbotschaft für
Deutschland die nötige Dynamik.
Er bleibt auch seinem Image treu, für die politische Klasse unbequem
zu sein. Denn dass er antritt, gilt unter Eingeweihten als sicher.
Wenn er jetzt bei der Kanzlerin und ihrer großen Koalition die
Fortsetzung der Schröderschen Agenda anmahnt, unterstreicht
eindrucksvoll seine Unabhängigkeit. Ein sehr politischer Präsident.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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