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Westfalenpost: Kapitulation

Geschrieben am 19-09-2008

Hagen (ots) - US-Regierung greift in Bankenmarkt ein
Von Stefan Pohl
Schlaue Menschen haben zusammengerechnet, wie viele Kindergärten,
Schulen und Kliniken für den Wert der fatalen Überweisung der KfW an
Lehman Brothers hätten gebaut werden können. - Heute müsste man die
Engagements der Landesbanken und der NRW-Bank hinzuzählen.
Ganz schlaue Menschen werden nun addieren, was das Eingreifen der
US-Regierung in den Bankenmarkt kostet und was der Staat im Land der
krassen sozialen Gegensätze damit an Wohltaten für Arme finanzieren
könnte. Diese Summe - geschätzt eine Billion Dollar - löst beim
Normalverdiener Schwindel aus angesichts eines bestehenden
US-Staatsdefizits von 640 Milliarden Dollar. Dagegen handelt die KfW
mit Peanuts.
Der Steuerzahler muss nun auslöffeln, was die Gier nach immer mehr
Rendite eingebrockt hat. Und was die Ideologie anrichtet, dass nur
völlig freie Märkte den Menschen zu Glück und Wohlstand verhelfen.
Was in den USA passiert, ist die größtmögliche Kapitulation eines
Finanzsystems.

Originaltext: Westfalenpost
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