(Registrieren)

Rheinische Post: Verzagtes Komitee

Geschrieben am 10-10-2008

Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann

Der Friedensnobelpreis geht an Martti Ahtisaari als Anerkennung
seiner jahrzehntelangen Friedensarbeit. Die Entscheidung ist in
Ordnung. Der Ausgezeichnete ist ein würdiger Preisträger - ohne
Zweifel. Er ist über jede Kritik erhaben.
Kritik darf man dennoch üben, denn die Entscheidung des Komitees ist
nicht mutig. Der Friedensnobelpreis ist ein politischer Preis. In
einer modernen, unruhigen und von schweren Konflikten geprägten Zeit
kann man sich auch Preisträger vorstellen, die sich täglich
einmischen, ihr Wort erheben, sich zur Zielscheibe von Regimen machen
und damit das Weltgewissen aufrütteln. In Zeiten schneller Medien,
von Internet und globaler Vernetzung sind die Übel der Welt für alle
jederzeit erfahrbar. Wir können nicht wegschauen, nur noch
abschalten.
Wer aus diesem Wirrwarr herausragende Menschen auszeichnet, belohnt
ihren Einsatz, ermutigt andere und benennt Übeltäter. Eine solche
Preispolitik wäre eine Einmischungspolitik. Wer heute einen
chinesischen Bürgerrechtler oder einen russischen Kritiker
auszeichnet, der friedlich für einen anderen Umgang mit Menschen
seiner Heimat eintritt, riskiert die Verstimmung mit Peking oder
Moskau. Das wäre mutig als Antwort auf den Mut der Anderen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

163549

weitere Artikel:
  • WAZ: "Müntefering spielt den Traditions-Sozi": Rüttgers wehrt sich gegen Vorwürfe des SPD-Chefs Essen (ots) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) wehrt sich vehement gegen den Vorwurf des designierten SPD-Parteichefs Franz Müntefering, wonach Rüttgers den Namen von Johannes Rau "missbrauche". "Ich bin von den Angriffen enttäuscht", sagte Rüttgers der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Samstagsausgabe). "Als SPD-Chef den Traditions-Sozi zu spielen und gleichzeitig mit Ex-Kommunisten zu paktieren, passt nicht zusammen. Müntefering unterstützt Frau Ypsilanti, die mit Leuten mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Friedensnobelpreis für finnischen Ex-Präsidenten Ahtisaari: Die Atempause Cottbus (ots) - Martti Ahtisaari ist ein Mann, der Respekt verdient für seine langen Bemühungen, als Vermittler einen Beitrag zu leisten bei der Beendigung gewalttätiger Konflikte. Ob es allerdings richtig verstanden wird, wenn der finnische Politiker jetzt im Jahre 2008 den Friedensnobelpreis erhält, darf bezweifelt werden. Ahtisaari war oft und aus gutem Grunde ein aussichtsreicher Kandidat, weil ihm mit seinen Bemühungen auch immer wieder Erfolg beschieden war. Die Preisverleihung kommt jetzt allerdings nach einer gescheiterten Mission. mehr...

  • Lausitzer Rundschau: CDU-Perspektivkongress in Dresden: Schwieriges Pflaster Cottbus (ots) - Die CDU will sich stärker um die Perspektiven der neuen Länder kümmern. Diesen Eindruck suchte die Bundeskanzlerin gestern in Dresden zu vermitteln. Im Kern geht es freilich um die Perspektiven der Union östlich der Elbe. Denn damit steht es nicht unbedingt zum Besten. Die Erfahrung hat die Union gelehrt, dass man Bundestagwahlen in Ostdeutschland kaum gewinnen, wohl aber verlieren kann. Das umso mehr, als die Linken den bundesdeutschen Volksparteien zwischen Rügen und Rennsteig immer stärker das Wasser abgraben. Bei der mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Finanzkrise: Das Chaos ist überall Düsseldorf (ots) - Seit Wochen herrscht an den Finanzmärkten dieser Welt das große Chaos. Und die deutsche Politik leistet dazu ihren Beitrag. Erst lässt der Bundesfinanzminister verkünden, Teil-Verstaatlichungen von Banken seien in Deutschland nicht notwendig, dann will die Kanzlerin höchstselbst nichts mehr ausschließen, und 24 Stunden später ist der zumindest vorübergehende Einstieg des Bundes bei Banken schon eine reale Option. An geringe Halbwertzeiten von Politiker-Aussagen hat man sich gewöhnt im Sog der Finanzkrise werden sie mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Friedensnobelpreis Stuttgart (ots) - Das Komitee hatte auch erwogen, dem chinesischen Regimegegner, Menschenrechtler und politischen Häftling Hu Jia den Preis zu verleihen. Es wäre ein gute Wahl gewesen. Weil es eine symbolische Mahnung an eine kommende Supermacht gewesen wäre. Und es hätte ein notwendiges Gegengewicht zur medialen Selbstfeier Chinas im Jahr der Olympischen Spiele gesetzt. In Oslo wurde anders entschieden, vielleicht aus Mangel an Mut. Das ist schade. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht