Entwicklungsländer gegen Kapitalflucht und Steuervermeidung stärken
Geschrieben am 12-10-2008 |
Aachen (ots) - Das katholische Entwicklungshilfswerk MISEREOR begrüßt den von Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wiezcorek-Zeul am Samstag auf der Jahrestagung von Weltbank und IWF vorgestellten Plan eines "International Tax Compact". Dies sei ein wichtiger Schritt zu einer verbindlicheren internationalen Kooperation, um die enormen Schäden zu reduzieren, die den Entwicklungsländern aus der Steuerflucht reicher Einzelpersonen und internationaler Konzerne entstehen, hieß es am Sonntag in Aachen.
"Jahr für Jahr entgehen den Entwicklungsländern durch die systematische Steuerflucht Einnahmen, die in vielen Fällen die Entwicklungshilfe bei weitem übertreffen", sagte Bernd Bornhorst, Leiter der Abteilung Entwicklungspolitik bei MISEREOR. "Diese Mittel werden dringend zur Armutsbekämpfung und Entwicklung benötigt. Wer von guter Regierungsführung redet, darf dabei nicht nur auf Korruption und Misswirtschaft im Süden schauen. Auch wir im Norden müssen unsere Hausaufgaben besser machen. Schließlich sind es in erster Linie unsere Regierungen, die es in der Hand haben, wirksam gegen Steueroasen, den Missbrauch des Bankgeheimnisses und die intransparente Buchführung international operierender Unternehmen vorzugehen. Hier hat die internationale Staatengemeinschaft viel zu lange weggeschaut, wie wir es ja auch aktuell bei der Finanzkrise erleben."
Der "International Tax Compact" soll nach den bisherigen Überlegungen aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Regierungen aus Nord und Süd in enger Anbindung an die Vereinten Nationen zusammenbringen. Ziel ist es, gemeinsam mit multilateralen Einrichtungen, Zivilgesellschaft, Privatsektor und weiteren Beteiligten die internationale Kooperation gegen Kapitalflucht und Steuervermeidung zu verbessern.
"Für MISEREOR ist es wichtig, dass diese Zusammenarbeit auf Dauer zu verlässlichen Regeln führt, die dazu beitragen, die Lasten und Nutzen der Globalisierung gerechter zu verteilen", kommentierte Bornhorst die Initiative der Bundesregierung. MISEREOR unterstützt in zahlreichen Entwicklungsländern kirchliche und nichtkirchliche Organisationen in Projekten zur Korruptionsbekämpfung und Überwachung öffentlicher Haushalte. Gemeinsam mit dem Internationalen Netzwerk Steuergerechtigkeit und dem CIDSE-Netzwerk katholischer Entwicklungsorganisationen setzt sich das Hilfswerk in Deutschland und international dafür ein, dass armenorientierte Entwicklung nicht durch Steuerflucht sabotiert wird.
Originaltext: Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39360 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39360.rss2
Pressekontakt: Michael Mondry, Pressestelle MISEREOR, Mobil: 0170 - 572 45 53, mondry@misereor.de.
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