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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Herbstgutachten

Geschrieben am 14-10-2008

Köln (ots) - Pessimismus unangebracht

MARKUS GRABITZ, Berlin, zum Bericht der Fünf Weisen

Zwei Mal jährlich kommt der
geballte wirtschaftspoliti
sche Sachverstand zusammen
und gibt eine Prognose für die
Konjunktur ab. Der Bund lässt
sich den Rat einen stattlichen
Millionenbetrag kosten.

Zugegeben: Von den Professo
ren zu erwarten, dass sie vor
der Finanzkrise hätten warnen
müssen, dass sie gar den Bei^
nahe-Zusammenbruch der
weltweiten Bankenlandschaft
hätten vorausahnen müssen -
das wäre zu viel verlangt. Aber:
Die Nonchalance, mit der diese
Experten nun vor die Presse
treten und ihr Standard-Pro
gramm abspulen, das ist schon
ein wenig dreist. Sie plaudern
vom Rückgang der Ölpreise,
der relativ robusten Verfassung
der Unternehmensbilanzen,
ganz so, als wäre in den letzten
14 Tagen nichts Außerge
wöhnliches geschehen. Dabei
steht - oder bestenfalls stand -
die gesamte Weltwirtschaft
kurz vor dem Abgrund.

Etwas Selbstkritik wäre da
schon angebracht gewesen.
Könnte es denn nicht etwa sein,
dass die Zunft der Wirtschafts
forscher immer dann glänzt,
wenn es darum geht, nachträg
lich Entwicklungen schlüssig zu
erklären? Und dass aber das
Vorausahnen von größeren Ver
werfungen nicht gerade ihre
Stärke ist?

So tun sich die Institute auch
jetzt wieder schwer, wenn es
um die nahe Zukunft der Nati
on geht. Rauscht Deutschland
in eine fette Rezession oder
kriegen wir nur eine Stagnati
on? Da will man sich derzeit
nicht so richtig festlegen.

Angesichts dieser großen
Spannweite sind die Bun
desbürger wohl beraten, in
Konjunkturdingen nicht in kol
lektive Depression zu verfallen.
Fest steht: Auf dem Weg zur
Gesundung der Staatsfinanzen
sind die Deutschen wesentlich
weiter vorangekommen als die
Nachbarn in Frankreich, Eng
land oder Italien. Hierzulande
gibt es keine Immobilienblase
wie in Spanien, und um das
eben noch als spießig verlachte
klassische Dreisäulen-Modell in
der Bankenlandschaft benei
den uns gerade die Angelsach
sen mächtig. Die Aussichten
sind zwar nicht rosig, aber ei
nen Grund zum Pessimismus
gibt es auch nicht.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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