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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Sodann/Linke -

Geschrieben am 14-10-2008

Leipzig (ots) - Von Ellen Großhans. Er ist ein Kandidat, der schon
verloren hat. Mit seiner Präsidentschaftskandidatur für die
Linkspartei zieht Peter Sodann den Kürzeren - politisch und
menschlich.
Für die Linke ist der Hallenser eine Verlegenheitslösung. Lange waren
Gysi und Lafontaine auf der Suche nach einem prominenten Opfer, das
gegen Amtsinhaber Köhler und SPD-Bewerberin Schwan antritt.
Eigentlich sollte eine bekannte Frau das Scheinwerferlicht auf die
Tiefroten lenken. Doch weder Daniela Dahn, Christa Wolf oder Hanna
Schygulla wollten sich zum Spielball der Linken machen. Chancenlos in
der Kandidatur und öffentlichen Anfeindungen ausgesetzt - da winkten
alle Damen dankend ab.
Für die öffentliche Inszenierung blieb am Ende nur der nette, aber
auch eitle Tatort-Kommissar übrig, der sich schon einmal von der PDS
hofieren ließ. Er könne einfach nicht Nein sagen, meint Ehrlicher
achselzuckend. Er hält damit seinen Kopf hin, obwohl sich die Linken
offen halten, im zweiten oder dritten Wahlgang für Schwan zu stimmen.
Der Schauspieler gibt seine enorme Popularität und Glaubwürdigkeit
bei den Menschen her für die Ziele der Partei. Und nicht zuletzt
wirbt er, der im Stasi-Knast litt, und dem Heerscharen von
Stasi-Spitzeln auf den Fersen waren, damit heute für die
Glaubwürdigkeit der SED-Erben.
Peter Sodann ist bei den Leuten so geschätzt, weil er Ehrlicher nicht
nur spielte, sondern Ehrlicher war. Ihm gehe es um Gerechtigkeit, um
Frieden, kurz um Utopien, sagt er. Der Querdenker verkennt aber, dass
er dabei ist, diese Utopien aufzugeben, wenn er sich von der
Linkspartei instrumentalisieren lässt. Der Blitzlicht liebende
72-Jährige sollte sich an seine Worte beim Scheitern der letzten
Kandidatur erinnern: Lieber ein politisch denkender Schauspieler als
ein schauspielender Politiker.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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