WAZ: Ultralinke Utopien. Kommentar von Christoph Meinerz
Geschrieben am 19-10-2008 |
Essen (ots) - Was die NRW-Linken fordern, ist eine Utopie - Banken und Energieversorger zu verstaatlichen und allen Menschen eine umfangreiche, (vermeintlich) kostenlose Grundversorgung zu gewähren.
Auslöser für Wut über Banker, preistreibende Großkonzerne und ganz allgemein "die da oben" mag es ja genug geben, aber mit ihrem Wahlprogramm beschreiben die Linken nichts anderes als einen Weg, der in den Kommunismus führen soll. Dabei müsste selbst bei Ultralinken dieser Traum geplatzt sein angesichts bisheriger Erfahrungen und aktueller Entwicklungen auf der Welt.
Doch fortschreitende soziale Spaltung und die Finanzkrise treiben der Linkspartei wohl auch mit solchen Extremforderungen weitere Wähler zu. Im Moment jedenfalls sieht es so aus, dass die Linke in viele Stadtparlamente und den NRW-Landtag einziehen wird. Gleichwohl verspielt die neue Protestbewegung womöglich ihre große Chance, als "Zünglein an der Waage" wenigstens politische Kurskorrekturen herbeizuführen - wenn sie mit kompromisslosen Forderungen wie einst die DKP sämtliche bürgerlichen Parteien verschreckt.
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