(Registrieren)

BVR-Präsident Fröhlich: Regierung muss Konjunkturprogramm aufstocken

Geschrieben am 26-11-2008

Berlin (ots) - Ein wirksamer Hebel, in der deutschen Bevölkerung
schnell für mehr Konsum zu sorgen, ist die weitere Senkung des
Beitragssatzes der Arbeitslosenversicherung. Dies sollte aus
Bundesmitteln finanziert werden, ohne den Leistungsumfang zu
beeinträchtigen. Das von der Bundesregierung beschlossene
Maßnahmenpaket zur Belebung der Konjunktur ist hingegen unzureichend;
auf ein europäisches Programm sollte verzichtet werden. Zu diesen
Ergebnissen kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) in seinem jüngsten Konjunkturbericht.

"Mit einer spürbaren Senkung der Sozialabgaben würde die
Bundesregierung die Einkommen der privaten Haushalte stärken und
damit die gesamtwirtschaftliche Nachfrage stützen", erläutert
BVR-Präsident Uwe Fröhlich. Von einer Senkung des Beitragssatzes zur
Arbeitslosenversicherung profitierten gerade auch die mittleren und
unteren Einkommensgruppen, die sich durch eine besonders hohe
Konsumneigung auszeichnen. Gleichzeitig entlaste dies die
Unternehmen. "Diese Maßnahme könnte auch die Beschäftigung im
Mittelstand stabilisieren, der zunehmend von der wirtschaftlichen
Abschwächung erfasst wird", unterstreicht Fröhlich. Auch eine
vorübergehende Rückführung des Beitragssatzes auf Null solle
angesichts des unerwartet kräftigen Einbruchs der Wirtschaftsleistung
von der Bundesregierung geprüft werden. Dabei blieben die Leistungen
der Arbeitslosenversicherung selbstverständlich unberührt; die
Finanzierung erfolge durch Mittel des Bundes. Parallel zu einer
Entlastung bei den Sozialabgaben sei auch eine Senkung der
Einkommensteuersätze geeignet, der Konjunktur einen Impuls zu
verleihen.

Die einzelnen Maßnahmen, die die Bundesregierung bislang
beschlossen hat, sind aus Sicht des BVR nicht zielgenau und führen
nur zu wenig zusätzlicher Nachfrage. Zudem reiche das Volumen der
Maßnahmen nicht aus, um einen merklich stabilisierenden Impuls auf
die Binnennachfrage auszuüben. Die zuletzt vom Sachverständigenrat
empfohlenen Investitionen in Infrastruktur und Bildung seien
ebenfalls als Konjunkturprogramm nur wenig geeignet. Ein
Investitionsprogramm sei zwar grundsätzlich zu befürworten, lasse
sich aber nicht schnell genug umsetzen. Aufgrund der langen
Vorlaufzeiten zusätzlich geplanter Investitionsvorhaben befürchtet
der BVR, dass die positiven Wirkungen auf die Konjunktur erst dann
eintreten, wenn sie nicht mehr benötigt würden.

Ein europäisches Konjunkturprogramm hält der BVR ebenfalls für
ungeeignet, um dem konjunkturellen Abschwung zu begegnen. "Die
Regierungen der Mitgliedstaaten können den Besonderheiten der
einzelnen Volkswirtschaften besser Rechnung tragen als dies auf
europäischer Ebene möglich ist. Sie verfügen über die geeigneten
Instrumente", so BVR-Präsident Fröhlich. Eine Abstimmung auf
europäischer Ebene sei aber dennoch sinnvoll, um eine flächendeckende
Beteiligung und eine zeitnahe Umsetzung der Maßnahmen zu
gewährleisten.

Die aktuelle Studie des BVR ist im Internet unter www.bvr.de ,
Publikationen, Studien/Konjunktur abrufbar.

Originaltext: BVR Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40550
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40550.rss2

Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 20
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse@bvr.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

172941

weitere Artikel:
  • Umfrage: Selbstzahlerleistungen sind sinnvolle Ergänzung / Bevölkerung empfindet Leistungskatalog der GKV als lückenhaft Berlin (ots) - Medizinische Leistungen, die die gesetzlich Versicherten selbst zahlen müssen, werden von der Mehrheit der Bevölkerung offenbar nicht als Weg in die Zwei-Klassen-Medizin empfunden. Nur rund sieben Prozent der Befragten begründen ihre ablehnende Haltung zu solchen medizinischen Leistungen mit sozialen Argumenten. Dagegen begrüßt sie die große Mehrheit der Bevölkerung. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung zur Akzeptanz von Selbstzahlerleistungen hervor, die der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) heute (26.) mehr...

  • Rheinische Post: Robert-Koch-Institut übergibt Unterlagen im Fall des Stammzellforscher Hescheler an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf (ots) - Das Robert-Koch-Institut (RKI) erhebt schwere Anschuldigungen gegen den Kölner Stammzellforscher und Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Stammzellforschung, Jürgen Hescheler. "Wir haben Hinweise, dass ein Teil seiner Versuche ohne Genehmigung durchgeführt wurde", sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher der "Rheinischen Post" (Donnerstagaugabe). Hescheler hatte in der Fachzeitschrift "Nature" im Oktober über eine Vergleichsstudie von menschlichen embryonalen Stammzellen mit Hodenzellen berichtet. Das Projekt mehr...

  • Hoppe: "Wir brauchen endlich eine nachhaltige Gesundheitspolitik" Berlin (ots) - "Das Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der Gesundheitspolitik ist nachhaltig erschüttert. Die Menschen spüren, dass die finanziellen und personellen Ressourcen nicht mehr ausreichen, um das derzeit noch hohe Niveau der Versorgung aufrechtzuerhalten. Der staatsmedizinische Ansatz ist vollständig diskreditiert. Wenn wir den medizinischen Fortschritt auch in einer Gesellschaft des langen Lebens erhalten wollen, dann brauchen wir endlich eine nachhaltige Gesundheitspolitik, die im Gesundheitswesen nicht nur einen Kostenfaktor mehr...

  • Singhammer: Gruppeninitiative Spätabtreibung wird heute eingebracht Berlin (ots) - Zur Gruppeninitiative Spätabtreibung erklärt der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB: Der Gesetzentwurf "Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes" wird heute in das parlamentarische Verfahren des Deutschen Bundestages eingebracht. Die erste Lesung soll am 18./19. Dezember 2008 stattfinden. Zum Datenschutz: Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass zukünftig auch die Abbruchmethode Fetozid (Tötung im Mutterleib) statistisch erfasst werden soll. Eine eventuell mehr...

  • Süddeutscher Wirtschaftstag des Wirtschaftsrates der CDU Mannheim (ots) - 1.Süddeutscher Wirtschaftstag Starker Süden: Mittelstand steht für Werte, Wirtschaft, Wachstum Bundesregierung muss Reform nachbessern Wirtschaft könnte bis zu 30 Milliarden Euro zusätzlich investieren "Steuersenkungen noch in dieser Legislaturperiode wären dringend notwendig. Auch wenn sich die SPD weigert. Das entlässt die Union nicht, umgehend ein Reformpaket zur Entlastung der Facharbeiter und des Mittelstandes zu entwickeln. Dann müsste die SPD Farbe bekennen. Zudem sollte eine Senkung der Mehrwertsteuer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht