Börnsen: "Die Deutschen" - Geschichtsunterricht für jedermann
Geschrieben am 28-11-2008 |
Berlin (ots) - Anlässlich der vom ZDF gesendeten Geschichts-Serie "Die Deutschen" erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
Mit der monumentalen Geschichts-Serie "Die Deutschen" hat das ZDF ein beispielhaftes und anerkennenswertes Projekt auf den Weg gebracht. Ein Jahrtausend Deutsche Geschichte von Otto dem Großen bis Wilhelm II. - aufbereitet in einer Mischung aus Dokumentation und Film - wurde dem Zuschauer in insgesamt 10 Folgen vermittelt.
Dass ein solches Unterfangen immer auch Kritiker auf den Plan ruft, nimmt nicht wunder. Die Serie würde wissenschaftlichen Ansprüchen nicht gerecht, die Werbemaßnahmen seien unverhältnismäßig, überhaupt sei die ganze Sendung zu "reißerisch" angelegt.
Doch gerade dieser Eventcharakter ist es, den es zu loben, nicht zu bemängeln gilt. Wir erlebten hier dasselbe Phänomen wie bei den "Eventausstellungen" der vergangenen Jahre, von Goya über MOMA bis hin zur Franzosenausstellung. Auch hier wurde die großangelegte Vermarktung bemängelt, wurde eingewendet, die Menschen strömten des Events wegen in die Museen, nicht der Kunst zu Liebe. Doch was zählte, ist das Ergebnis, und das konnte sich sehen lassen: 1,1 Mio. Besucher bei der MOMA, fast 6,48 Mio. Zuschauer bei der ersten Folge von "Die Deutschen". Das ist rekordverdächtig.
Kultur- und Bildungsangebote mit Eventcharakter haben den Vorteil, die breite Bevölkerung anzusprechen und all jene an Kunst und Kultur heranzuführen, die von selber keinen direkten Zugang finden. Dies leisteten auch "Die Deutschen", indem Geschichte erlebbar gestaltet wurde. Da die Sendung insbesondere junge Menschen ansprechen sollte, wollte sie in einer Mischung aus Information und Spannung Grundlagen der deutschen Geschichte vermitteln und Interesse daran wecken.
Eine aufwendige Produktion haben die Initiatoren des Projekts dafür in Kauf genommen: 5 Jahre Recherchen und Dreharbeiten, 220 verschiedene Drehorte, aufwändige Spielszenen, die mit Schauspielern und zahlreichen Statisten gedreht wurden, rund 500 digitalen Animationen. Jede der 45-minütigen Folgen hat etwa 500.000 Euro gekostet - das klingt zunächst viel, ist aber im Vergleich zu ähnlichen Projekten noch vergleichsweise günstig. Und der Aufwand lohnte sich: Wo der "normale" Zuschauer weiterzappt, wenn eine herkömmliche Dokumentation im Fernsehen läuft, blieb er bei "Den Deutschen" hängen oder schaltete sogar bewusst ein. Dass das Geschichtsepos auch noch zur Primetime gesendet wurde, (Sonntag- und Dienstagabend um 19.30 bzw. 20.15) tat sein Übriges, um das Quotenziel von mehreren Millionen Zuschauern pro Folge zu erreichen. Mitmachaktionen für Schüler und Unterrichtsmaterialien für Lehrer, die auf der Homepage des ZDF abgerufen werden können, ergänzen das Projekt. Alles in allem ein Geschichtserlebnis der besonderen Art, das Anerkennung verdient und dem viele Nachahmer zu wünschen sind.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
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