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WAZ: Der blasse Wirtschaftsminister - Wem was schadet - Leitartikel von Stefan Schulte

Geschrieben am 10-02-2009

Essen (ots) - Michael Glos war der CDU zu blass. Sein jungforscher
Nachfolger ist ihr auch nicht recht. Doch sehen wir es mal durch die
streng ergebnisorientierte Brille: Kann die Besetzung eines
kastrierten Ressorts einer Partei überhaupt schaden? Hätte ein in
seiner Machtlosigkeit lauterer Glos der Union eine Stimme mehr
gebracht?
Umgekehrt helfen in den Medien dominante Minister in den
Schlüsselressorts ihrer Partei kein Stück weiter, wenn ihre
Entscheidungen und Reformen nicht populär sind. Was haben sie in der
SPD gejubelt, als 2005 in den Koalitionsverhandlungen fast alle
wichtigen Ministerien an ihre Leute gingen. Dreieinhalb Jahre später
ist davon nichts übrig. Wie auch: Die SPD tapst von einem
historischen Tief ins nächste.
In Krisenzeiten werden Schlüsselämter schnell zur Last. Ulla Schmidt
muss sich als Gesundheitsministerin mit den Ärzten und als
Sozialministerin mit den Rentnern anlegen. Arbeitsminister Olaf
Scholz ist der Feind der Hartz-IV-Empfänger und Finanzminister sind
dazu da, sich unbeliebt zu machen. Steinbrück mag Glos in den
Schatten gestellt haben. Die SPD hat davon nichts.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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