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Rheinische Post: Polit-Poker um Opel

Geschrieben am 06-03-2009

Düsseldorf (ots) - von Martin Kessler

Die Bundesregierung schießt sich schon seit geraumer Zeit auf die
Opel-Führung ein. Die habe kein belastbares Mandat, nenne ständig
neue Zahlen und Fakten und verschleiere den wahren Zustand des
Konzerns. Da mag einiges dran sein, aber die scharfen Angriffe
verdecken auch, dass die Koalition über die Zukunft von Opel
gespalten ist.
Die Unionsfraktion und ihr Wirtschaftsflügel möchten am liebsten das
Unternehmen vor die Wand fahren lassen. Denn die christdemokratischen
Abgeordneten fürchten, dass ihnen die Mittelständler weiter in
Scharen davon laufen, wenn Milliarden für Opel ausgegeben werden.
Auch Wirtschaftsminister zu Guttenberg möchte bei Opel nicht einen
dicken ordnungspolitischen Fehler machen.
Die SPD-Ressortchefs Steinmeier und Scholz wollen sich hingegen als
Retter von Arbeitsplätzen präsentieren, während Finanzminister
Steinbrück als Skeptiker vor allem seinen Etat im Blick hat.
Kanzlerin Merkel hat intern Sympathie für eine Opel-Rettung erkennen
lassen, will sich aber nicht mit der eigenen Fraktion anlegen.
Was liegt bei so viel Uneinigkeit also näher, als den alleinigen
Sündenbock bei Opel zu suchen? Auf der Strecke bleiben dabei die
Interessen der Arbeitnehmer. Sie haben zumindest das Recht, dass man
ihr Anliegen bitterernst nimmt.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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