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Lausitzer Rundschau: Nur acht von 4200 Lehrern in der Lausitz sind unter 35 / Zukunftsfähigkeit Note 6, setzen!

Geschrieben am 06-03-2009

Cottbus (ots) - Die Zeiten, in denen Lehrer neben dem Pfarrer und
dem Apotheker zur Elite der Bürgerschaft zählten, sind lange vorbei.
Und mal ganz ehrlich: Szenen wie in der legendären "Feuerzangenbowle"
mit dem unvergessenen Heinz Rühmann sind zwar höchst amüsant, haben
und hatten jedoch nie etwas mit dem realen Schulalltag zu tun.
Ganz anders die Entscheidungen der neu gegründeten Kultusministerien
in Sachsen und Brandenburg kurz nach der Wende. Hier beschritt man in
Dresden und Potsdam ganz unterschiedliche Wege bei der Übernahme der
Lehrerschaft vom einstigen DDR-Bildungsministerium unter Margot
Honecker in die neu entstehenden Länderdienste: den radikalen Schnitt
in Sachsen und das sozial Bewahrende in Brandenburg.
Neben den Irrungen, notwendigen Experimenten und für die Schüler
nutzbringenden Neuerungen im Schulalltag, in der Aufbereitung der
Bildungsinhalte und der pädagogischen Ansätze erweist sich jetzt
gerade die Grundsatzentscheidung in der Personalstruktur als
gravierender Unterschied - der anders als jedes Unterrichtskonzept
heute eben nicht mehr auf die Schnelle ausgeglichen werden kann.
Um es klar zu sagen: Es gibt keine alten und jungen Lehrer, sondern
nur gute und schlechte. Aber die Lehrerschaft einer Schule ist eben
auch mehr als die Ansammlung einzelner Pädagogen, und auch der beste
Lehrer ist nur dann der wirklich "Größte", wenn er auch
Alltagsprobleme im Unterricht ein- und verarbeiten kann. Dazu braucht
er, neben seinem privaten Umfeld, die Anregungen und den Austausch im
Kollegium. Ist dort, wie in vielen Lausitzer Schulen, die
Altersklasse U 35 nicht vertreten, dann werden deren
Alltagserfahrungen ausgeblendet, gehen Erfahrungen etwa im Umgang mit
neuen Medien, mit neuen Technologien verloren.
Zukunftsfähigkeit hat eben auch viel mit zukünftigem Personal zu tun.
Und da gibt es nicht für die Lausitzer Lehrerschaft, wohl aber für
die in Schulamt, Landesministerium und Parlament dafür
Personalverantwortung Tragenden eine klare Note.6. In der
"Feuerzangenbowle" käme jetzt der Zusatz: "Setzen!" Dafür ist die
Situation in den Lausitzer Schulen aber viel zu ernst. Hier kann es
nur heißen: "Handeln!"

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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