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Neues Deutschland: zum Aussaat-Verbot von Gentech-Mais

Geschrieben am 14-04-2009

Berlin (ots) - So ganz zufrieden ist wohl niemand mit der
Entscheidung von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die
Aussaat von Gentech-Mais in diesem Jahr zu untersagen. Denn die
Gentechnikgegner, nicht zuletzt in der bayerischen Heimat der
CSU-Politikerin, dürfte ärgern, dass das Verbot erneut, wie schon
2007, nur für ein Jahr gilt. Die Befürworter wiederum machen geltend,
dass es keinerlei neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse gebe, die ein
solches Verbot überhaupt rechtfertigen. Mit so manchem Unionsfreund
dürfte es sich Aigner mit ihrer Entscheidung deshalb verdorben haben,
zumal sie selbst einst zu den Befürwortern der Agrogentechnik zählte.
Interessant ist allerdings die Argumentation der
Gentechnikbefürworter. Die offenbaren nämlich nicht nur eine
bemerkenswerte Filterung der Wahrnehmung wissenschaftlicher
Ergebnisse, sondern ein nicht minder merkwürdiges
Demokratieverständnis. Ergebnisse von Tierversuchen, Beobachtungen
des Pollenflugs und an nützlichen Insekten in der Umgebung von
Gentech-Feldern werden einfach für unwissenschaftlich erklärt, wenn
sie nicht in ihren Streifen passen. Und die Vorstellung, dass ein
Produkt, das von der absoluten Bevölkerungsmehrheit abgelehnt wird,
einfach verboten werden soll, halten sie ebenso wie EU-Juristen für
rechtswidrig. Schon dieses Herangehen und die damit verbundenen
beachtlichen Wirtschaftsinteressen zeigen, dass die
Auseinandersetzung um die Agrogentechnik noch lange nicht zu Ende
ist.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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