Neue Westfälische: KOMMENTAR Regierung erlaubt Einrichtung von Bad Banks Katze im Sack im Fass ohne Boden NICOLE HILLE-PRIEBE
Geschrieben am 13-05-2009 |
Bielefeld (ots) - Ausnahmsweise einmal stimmt das Etikett: "Bad Banks" sind tatsächlich so schlecht, wie ihr Name sagt - allerdings weniger für die Banken als für die Bürger. Denn das Geld, das Peer Steinbrück so großzügig verteilen will, muss vom Steuerzahler erst noch erwirtschaftet werden. Wieviel es am Ende sein wird, kann jedoch selbst der Bundesfinanzminister nicht genau wissen. Während die deutschen Banken nach Steinbrücks Angaben auf Giftpapieren von 180 bis 190 Milliarden Euro sitzen, zeichnen die Zahlen der BaFin-Liste und Schätzungen des Internationalen Währungsfonds eine andere Realität: dort geht es um eine Summe zwischen 600 und 800 Milliarden Euro in Deutschland. Und im laufenden Wahlkampf ist kaum damit zu rechnen, dass wir mehr über das Ausmaß der Risiken in den Bankbilanzen erfahren. Damit wird eine Verschärfung der Krise vorsätzlich in Kauf genommen. Die Steuerzahler, sagt Steinbrück, sollen möglichst geschont werden. Das ist ein vages Versprechen angesichts des Risikos, das er ihnen aufbürdet. Denn für die Schuldverschreibungen, die eine Bad Bank ihrer dazugehörigen Good Bank gibt, garantiert für 20 Jahre der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin). Wenn eine Bank innerhalb dieser langen Zeit insolvent geht, haften die Steuerzahler - und nicht die Eigentümer. Die müssen sich nur mit weniger Dividende abfinden, solange ihre Bank die Schrottpapiere abstottert. Es gibt andere, sozialere Konzepte, die jedoch bewusst ignoriert werden. So fordert das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Gründung von Good Banks auf der Basis der wertvollen Aktiva der alten Banken. Nur diese neuen Banken sollen staatliche Hilfen erhalten, die Restbanken würden in den meisten Fällen in Konkurs gehen. Haften müssten die Aktionäre, Manager und Gläubiger. Stattdessen erleben wir in Deutschland staatlich genehmigte Insolvenzverschleppung.
Originaltext: Neue Westfälische Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt: Neue Westfälische Jörg Rinne Telefon: 0521 555 276 joerg.rinne@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
202990
weitere Artikel:
- Westdeutsche Zeitung: Steuerpolitik = von Alexander Marinos Düsseldorf (ots) - Manchmal muss man Dinge mehrmals lesen, um sicher zu gehen, dass man sich nicht verlesen hat. Das gilt etwa für das nachfolgende Zitat von CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer. Ihm zufolge "verdient eine strukturelle, nachhaltige Steuerreform diesen Namen nur, wenn sie auf eine Gegenfinanzierung verzichtet". Aha! Im Umkehrschluss würde das bedeuten: Eine Reform, die finanzierbar ist, ist gar keine echte Reform. Das klingt nach einer Legitimierung dessen, was die Linkspartei unentwegt tut. Sie stellt Forderungen auf, mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Spätabtreibung Halle (ots) - Der Bundestag hat die Spätabtreibungen wegen der Diagnose einer Behinderung neu geregelt. Solch dürre Feststellung markiert das Ende einer jahrelangen Debatte, die mit Leidenschaft und Verbitterung geführt wurde. Über alle Parteigrenzen hinweg wurde eine verfahrene Debatte zu einem guten Ende geführt: Den Schwangeren und ihren Partnern wird künftig eine ergebnisoffene psychosoziale Beratung angeboten, die sie ablehnen oder wahrnehmen können. Sie haben die Chance, sich zu informieren, nachzudenken und sich Zeit zu lassen für mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zur Deutschen Bahn Ulm (ots) - Neuanfang ist die Devise bei der Deutschen Bahn. Das ist der einzig richtige Weg: Nur mit neuen Köpfen an der Spitze kann der Staatskonzern nach der Datenaffäre das Vertrauen seiner Mitarbeiter und damit ihre Motivation zurückgewinnen. Es reicht nicht, die direkt Verantwortlichen in der zweiten und dritten Etage zu feuern. Gekehrt wird von oben nach unten. Im Vorstand wusste niemand, was da die unteren Ebenen alles ausspitzelten, bestätigten die externen Ermittler. Es beruhigt nur wenig, dass der Auftrag nicht direkt von mehr...
- Berliner Morgenpost: Berliner Morgenpost über die Wechselgelüste von Berliner Parlamentariern Berlin (ots) - Nun kann sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit wieder selbstzufrieden zurücklehnen. Vorbei - soweit man das angesichts der offenkundigen Wechselstimmung unter Berlins Parlamentariern prognostizieren kann - das Bangen um die parlamentarische Mehrheit für die Politik des rot-roten Senats. Was Wowereit und die Seinen erleichtert, lässt viele Berliner an Seriosität und Ernsthaftigkeit der von ihnen gewählten Parlamentarier zweifeln. Die Springprozession über Parteigräben hinweg schürt, was die Parteien eigentlich mehr...
- WAZ: Entbehrlicher Einwurf - Kommentar von Frank Stenglein Essen (ots) - Pauschale Banker-Schelte gibt's im Dutzend billiger. Da mach ich's doch mal anders, mag sich der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin gedacht haben - und knöpfte sich ebenso pauschal Missstände vor, die er über viele Jahre im hauptstädtischen Unterschicht-Milieu beobachtet hat. Wie so oft ging der Mann dabei hart zur Sache, was sozial zart besaitete Zeitgenossen verstören muss. Zugegeben, aus der Luft gegriffen ist es nicht, wenn Sarrazin auf Erziehungsdefizite und Kinderverwahrlosung in bestimmten Schichten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|