Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Nordkoreas Atomtest
Geschrieben am 26-05-2009 |
Bielefeld (ots) - Zu Ostern hatte US-Präsident Barack Obama noch die Vision einer atomwaffenfreien Welt beschworen. Ein russisch-amerikanische Vereinbarung zur Verringerung nuklearer Sprengköpfe sollte noch in diesem Jahr ein erster Schritt zur nuklearen Abrüstung sein. Wie hart Obamas Vision mit der Realität kollidiert, zeigt der zweite Atomtest Nordkoreas. Das kommunistische Regime in Pjöngjang provoziert mit diesem Test seinen ideologischen Erzfeind USA zum wiederholten Mal. Man kann die Politik der US-Regierungen gegenüber Nordkorea als gescheitert ansehen. Was auch immer in der Vergangenheit versucht wurde, um Nordkoreas nukleare Aufrüstung zu stoppen, es hat nichts gebracht. Diktator Kim Jong-Il hatte bisher Erfolg mit seiner Politik. Pjöngjang spielte immer das gleiche Spielchen mit seinen westlichen Verhandlungspartnern. Gegen das Versprechen, Nuklearanlagen abzubauen nahm Kim Jong-Il gern westliche Hilfe an, um letztlich dann doch wieder von den eigenen Versprechen abzurücken. Sanktionen haben Pjöngjang ebenso wie Verurteilungen durch die UN nicht von seinem Kurs abgebracht, Nuklearmacht zu werden. Die Frage stellt sich, ob das bettelarme Land mit dem nuklearen Drohpotenzial in der Hinterhand seine Verhandlungsposition verbessern will, um weitere westliche Hilfe zu erhalten. Dann gebe es eine Chance zu neuen Abrüstungsgesprächen, auch wenn an die Zuverlässigkeit des Verhandlungspartners Kim Jong-Il kaum noch jemand glaubt. An den Verhandlungstisch zurückkehren wird Nordkorea wohl nur, wenn es als Atommacht anerkannt wird und auf Augenhöhe mit den USA über einen umfassenden Sicherheitsvertrag verhandeln kann. Kim Jong-Il will ein solches Abkommen, um die vermeintliche Bedrohung durch die USA abwenden. Dazu ist Obama nicht bereit. Ebenso problematisch und von außen kaum beeinflussbar wäre die Situation, wenn die Atom- und Raketentests in diesem abgeschotteten Land Anzeichen von Machtkämpfen um die Nachfolge des gesundheitlich angeschlagenen Kim Jong-Il wären. Die Erfolgsmeldung des Atomtests könnte Kim helfen, seinen Nachfolgeplan durchzusetzen. Über die wahren Beweggründe der Tests kann man jedoch nur rätseln. Hoffnung setzen kann man in dieser angespannten Situation nur auf den letzten Verbündeten Pjöngjangs, die Volksrepublik China. Peking, der wichtigste Handelspartner Nordkoreas, ist in der Lage ernsthaft Druck auszuüben. Ohne die materielle Hilfe des großen Nachbarn wäre das Regime in Pjöngjang längst am Ende. Peking, das Nordkorea mittlerweile auch zur Aufgabe seines Atomprogramms bewegen will, fühlt sich durch die nuklearen Muskelspiele des kleinen Nachbarn brüskiert. China kann als Ordnungsmacht in der Region kein Interesse daran haben, dass Pjöngjang mit Atomwaffen die Nachbarstaaten in Angst und Schrecken versetzt und die gesamte Region destabilisiert.
Originaltext: Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
205380
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Streit über die Kommunalwahl Bielefeld (ots) - Gerade erst hat Deutschland das 60-jährige Bestehen der Bundesrepublik und des Grundgesetzes gefeiert. Der erneute Richterspruch aus Münster zum Streit um die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen darf da als würdiger Abschluss des Jubiläums betrachtet werden. Sowohl die schwarz-gelbe Landesregierung als auch die rot-grüne Opposition sind von den Richtern in die Schranken gewiesen worden. Die von CDU und FDP ursprünglich geplante Zusammenlegung von Kommunal- und Europawahl wäre wegen des langen Abstands zwischen einer mehr...
- WAZ: Speck für die Mäuse. Kommentar von Sigrid Krause Essen (ots) - Wie kriegt man Jungen ans Lesen? Wie nimmt man Mädchen die "Manschetten" vor großen Zahlen? Und was läuft schief nach der Grundschule? Die Antwort ist leicht: Mit Speck fängt man Mäuse. Heißt: Wenn Jungen die Augen verdrehen bei Lesebuch-Geschichten vom Ponyhof, sollten Lehrkräfte es mal probieren mit einem Bauplan für Computer. Oder mit der Zeitungsmeldung zur Champions League. Dass Buchstaben auf Papier neue Welten eröffnen können, erfahren Kinder und Jugendliche auch über solche Medien. Dass Mädchen sich ohne mehr...
- WAZ: Kommunalwahl-Termin bleibt - Verpasste Chance. Kommentar von Norbert Robers Essen (ots) - Kommunalwahlen sind die Hochfeste der Demokratie. Die Bürger kennen viele der lokalen Amtsbewerber persönlich - deren Anliegen betreffen sie oft unmittelbar. Es gibt keinen zwingenden Grund, diese Wahl mit einer anderen Entscheidung zu vermengen, etwa über eine europäische Verteidigungspolitik oder ein neues deutsches Steuersystem. Zu teuer? Auf diese Idee können nur jene Parteistrategen kommen, die erstens die Gegenargumente ihrer Parteifreunde aus anderen Bundesländern ignorieren und die zweitens ihre wahltaktischen Motive mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Europäisches Sozial-Ranking = Von Friedrich Roeingh Düsseldorf (ots) - Keine Woche ohne neues Deutschland-Ranking. "Ich vergleiche mich, also bin ich", könnte man in Abwandlung von Descartes sagen. Nun also die Vergleichsstudie zur Ausprägung sozialer Gerechtigkeit in Europa. Auch ihr Erkenntnisgewinn ist nur begrenzt. All diese Erhebungen verleiten schließlich zu der irrigen Annahme, wir könnten (oder wollten) überall die gleichen Lebensverhältnisse schaffen. Diese Haltung ignoriert historische, geografische und kulturelle Unterschiede, die kein Sozialwissenschaftler oder Politiker aufheben mehr...
- WAZ: Patientenverfügung vor dem Aus - Taktische Spielerei. Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Sie diskutieren seit vielen Jahren. Die Argumente sind ausgetauscht, die Alternativen klar, die Abstimmung war längst terminiert. Und doch droht der Streit um Patientenverfügungen wie das Hornberger Schießen auszugehen: Viel Getöse, kein Ergebnis. Wenn der Bundestag sich drückt, dann gibt es keine Rechtsklarheit und -sicherheit. Hat das Parlament Skrupel in einer moralischen Frage? Das wäre ehrenwert. In Wahrheit wirken niedere Motive. Die Entscheidung wird auf die lange Bank geschoben, weil einige um taktische Vorteile mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|