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Südwest Presse: Kommentar zur Abwrackprämie

Geschrieben am 02-09-2009

Ulm (ots) - Jubel im Schwäbischen Wald: Ein Neuwagenkäufer aus
Gaildorf hat sich die letzte Abwrackprämie gesichert und somit das
lokale Bruttosozialprodukt anno 2009 um 2500 Euro gesteigert. Falls
er das Auto beim heimischen Händler gekauft hat. . .
Wie Freibier gingen die letzten Prämien weg, als sei es nichts, mal
eben einen fünfstelligen Betrag für ein neues oder fast neues Auto
lockerzumachen. Selbst Experten der Automobilclubs haben anfangs nie
und nimmer mit diesem Umfang gerechnet. War das politische
Sonderangebot zur Konjunkturförderung im Wahljahr also ein voller
Erfolg?
Nur bei sehr kurzsichtiger Betrachtung. Natürlich ist es dank der
Neigung zur Schnäppchenjagd gelungen, der darniederliegenden Auto-
und Zuliefererbranche zumindest im Kleinwagenbereich richtig
aufzuhelfen. Übrigens nicht nur in Deutschland - etliche Länder haben
die Prämie mit ähnlichem Erfolg kopiert. Wer nicht zum Zug gekommen
ist (oder noch Glück beim Nachrücken hat), kann trotzdem auch
profitieren, weil jetzt die Rabattschlacht richtig losgeht.
Doch abgesehen davon gab es auch Verlierer - etwa die nicht
ausgelasteten Werkstätten. Und immer wenn demnächst an Steuer- und
Abgabenschrauben gedreht wird, Leistungen gekürzt werden, steckt auch
die vermeintliche staatliche Wohltat dahinter. Denn die fünf
Milliarden Euro werden auf Pump finanziert und müssen mitsamt Zinsen
irgendwann beglichen werden.
Umweltpolitisch war die Aktion ohnehin ein Schlag ins Kontor. Da
wurde auch manch gut erhaltenes und sparsames Altauto vorzeitig
vernichtet und durch einen um viele PS stärkeren Neuwagen ersetzt.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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