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RNZ: Die Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg (Donnerstagsausgabe) zu den Bestechungsvorwürfen im Gesundheitswesen.

Geschrieben am 02-09-2009

Heidelberg (ots) - "Unhygienisch"
Von Alexander R. Wenisch
Ständig ringen Ärztevertreter um noch mehr Honorar-Milliarden aus dem
Topf der Versicherten, legen dafür gerne auch geschönte Zahlen vor,
streiken auf dem Rücken der Patienten - und jetzt scheinen einige
"Götter in Weiß" zudem ohne Skrupel die Hand für gezielte
Überweisungen aufgehalten zu haben. Auch wenn bislang lediglich die
Gerüchteküche brodelt, noch keine Beweise vorliegen: Dieses
unhygienische "eine Hand wäscht die andere" zwischen Ärzten und
Krankenhäusern klingt zumindest nicht abwegig. Denn auch Kliniken
sind enorm unter Druck. Gerade in Ballungsräumen ist die Konkurrenz
hart; Schätzungen zufolge wird bis 2020 jedes zehnte Haus schließen
müssen.
Am nachhaltigsten dürften diese "Mafia-Berichte" aus deutschen
Kliniken aber das schon angeschlagene Verhältnis zwischen Patienten
und Ärzten erschüttern: Werde ich mit einer schwerwiegenden Diagnose
in eine Klinik überwiesen, die mir die beste Therapie bietet - oder
in jene, die meinem "Arzt des Vertrauens" die höchste Pauschale
zahlt? Darum müssen Ärzte und Kliniken jetzt aus der Deckung kommen,
aufklären, statt sich gegenseitig die Schuld zuschieben. Die
schwarzen Schafe müssen genannt werden, Behörden müssen ermitteln.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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