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Neue OZ: Kommentar zu Bildung / Schulen

Geschrieben am 03-09-2009

Osnabrück (ots) - Das Prinzip des Sitzenbleibens hat in
Deutschland Tradition. Und ist laut einer Umfrage aus dem Jahr 2006
bei der Mehrheit von Eltern und Lehrern ein akzeptiertes Instrument,
um dem Nachwuchs mit Nachdruck den geforderten Lernstoff
einzutrichtern. Doch diese milliardenschweren
Disziplinierungsmaßnahmen fruchten offenbar nur in Ausnahmefällen.
Das ist peinlich und alarmierend zugleich. Zumal viele Kinder allein
schon unter der drohenden Nichtversetzung seelisch leiden. Welchen
Sinn macht das Sitzenbleiben also?

Frech argumentiert: Mit der Möglichkeit, Schüler in Ehrenrunden zu
schicken, können sich Lehrer der schwierigen Kinder entledigen. Das
mag in Einzelfällen zutreffen, doch zielt es nicht auf den Kern des
Problems. Vielmehr steckt der Fehler im System, das eine im Vergleich
mit anderen Ländern einmalige Inflation an Klassenwiederholern
erlaubt.

Es ist geradezu schizophren, dass Lehrern in - auch wegen
Sitzenbleibern - übergroßen Klassen die Zeit fehlt, sich um den
einzelnen Schüler zu kümmern, sie aber diese Zeit für eine
individuelle Betreuung hätten, wenn es keine Wiederholer und damit
kleinere Klassen gäbe. Ziel muss ein System sein, das nicht nur die
lernschwachen Kinder auffängt, sondern gleichzeitig auch eine
gezielte Förderung der lernstarken Schüler sicherstellt.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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