Erneuerbare Energien in Brandenburg:Junge Boombranche weiter unterstützen
Geschrieben am 11-09-2009 |
Potsdam (ots) - Deutsche Umwelthilfe, First Solar und Vestas nennen große Erfolge der Erneuerbaren Energien in Brandenburg "gute Basis" - Land soll langfristig führendes Energieland bleiben - Erneuerbare-Energien-Gesetz und aktive Industriepolitik als Garanten für tausende Arbeitsplätze und weiteren Ausbau Klima schonender und unerschöpflicher Energien
Erneuerbare Energien in Brandenburg schaffen heute tausende Arbeitsplätze und sichern in Zukunft die Position des Landes als eine der führenden Energieregionen in Deutschland. Anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz betonten die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH), der Windanlagenbauer Vestas und der Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen First Solar in der Landeshauptstadt die Rolle der Erneuerbaren Energien als Hoffnungsträger in der Finanz- und Wirtschaftskrise und Schlüsselindustrie für das 21. Jahrhundert.
Voraussetzung für eine Fortsetzung des Booms der vergangenen Jahre sei allerdings die Beibehaltung und Fortentwicklung der politischen Energiestrategie der letzten Jahre, sagte Gerd Rosenkranz, der Leiter Politik und Presse der Deutschen Umwelthilfe. Nach Überzeugung der DUH wäre eine Abkehr vom mit der Energiewirtschaft ausgehandelten Ausstieg aus der Atomenergie und eine Verlängerung der Reaktorlaufzeiten kontraproduktiv für den weiteren dynamischen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Grund liege in einem drohenden "Systemkonflikt" zwischen dem unstet anfallenden Strom aus Wind und Sonne einerseits und Atomkraftwerken, die immer dieselbe Menge Strom liefern und sich an die Schwankungen nicht anpassen können andererseits. Dasselbe gelte langfristig auch für große Kohlekraftwerke, die ebenfalls rund um die Uhr und rund ums Jahr betrieben werden. "Alle Parteien fordern im Wahlkampf erfreulicherweise mindestens eine Verdoppelung von Strom aus Erneuerbaren Energien binnen zehn Jahren. Aber das wird nicht funktionieren, wenn gleichzeitig die Atomkraftwerke weiterlaufen und neue Kohlekraftwerke errichtet werden", sagte Rosenkranz. Das sei im Übrigen "keine Frage der Ideologie, sondern eine Frage der Physik".
David Wortmann, der Leiter des Hauptstadtbüros des Solarmodul-Herstellers First Solar GmbH, betonte die großen Zukunftschancen, die der Ausbau der Solarenergie und der anderen Erneuerbaren Energien zu einer tragenden Säule im Energiemix mit sich brächten. Nicht zufällig sei Brandenburg kürzlich als bestes Bundesland für Erneuerbare Energien ausgezeichnet worden und wolle bis 2020 schon 90 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energiequellen gewinnen. First Solar betreibt seit 2007 in Frankfurt an der Oder eine Modul-Fabrik mit rund 600 Beschäftigten. "Wir haben damit eine gute Basis geschaffen. Auch in Zukunft wird ein schneller Ausbau der Solarenergie Arbeitsplätze in Industrie, Handwerk und Handel schaffen", betonte Wortmann. First Solar wünsche sich von der Politik, dass sie das bewährte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fortführe und weiter entwickle. "Das EEG war und ist die Grundlage für Deutschlands weltweite Spitzenposition bei den Erneuerbaren Energien, es ist der wichtigste Motor für Innovationen, Investitionen und die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplatze in den Regionen. Perspektivisch führt es Solarstrom direkt in die Wettbewerbsfähigkeit mit konventionellen Energien."
Frank Weise, Geschäftsführer der Vestas Blades Deutschland GmbH, die schon seit 2002 am Standort Lauchhammer Windrad-Rotorblätter herstellt und über 500 Mitarbeiter beschäftigt, forderte die verantwortlichen Politiker auf, "die industriepolitischen Interessen Brandenburgs in Zukunft noch nachdrücklicher zu vertreten." Nach wie vor sei das Interesse privater und institutioneller Investoren am Ausbau Erneuerbarer Energieanlagen in Brandenburg riesig. Das wichtigste Exportgut des Landes sei Strom, der heute weit überwiegend aus der Verbrennung von Braunkohle stamme. Die Wirtschaftlichkeit der Braunkohle-Verstromung werde jedoch spätestens ab 2013 deutlich unter Druck geraten, wenn mit dem Start der nächsten Stufe es CO2-Zertifikatehandels auf EU-Ebene die Verschmutzungsrechte vollständig ersteigert werden müssten. Andererseits habe Brandenburg wiederholt erklärt, Energieexporteur bleiben zu wollen, was das Land grundsätzlich für Investoren im Energiebereich interessant mache. "Die eigentliche Engstelle ist die äußerst restriktive Praxis bei der Erteilung von Bau-Genehmigungen für Windkraftanlagen in den Regionen des Landes", sagte Weise und forderte einen "Landes-Entwicklungsplan Wind, der geeignet ist diesen Flaschenhals zu öffnen". Mit ihrer Energiestrategie 2020 habe die Landesregierung die Verdoppelung der Windeignungsflächen beschlossen und in Verbindung mit dem derzeit geltenden EEG-Vergütungssatz ein enormes Potenzial geschaffen, um Investitionen in Infrastruktur und Fertigungsstätten direkt nach Brandenburg zu lenken. Dieses Potenzial werde jedoch nicht automatisch abgerufen, mahnte Weise. Im inner- und außereuropäischen Ausland sei es sogar üblich, dass Lizenzen für die Windenergienutzung an die Bedingung geknüpft werden, dass in der jeweiligen Region auch Fertigungsstätten errichtet und Arbeitsplätze geschaffen werden. Folglich wäre es "nur recht und billig, dass auch Brandenburg seine Interessen entschlossener wahrnimmt."
Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2
Pressekontakt: Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 01715660577, Tel.: 0302400867-0, Fax: 0302400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de
Dr. Sebastian Fasbender, Kommunikationsmanager Deutschland, Mobil: 01721580412, E-Mail: sfasbender@firstsolar.com
Dr. Cornelia Ziehm, Leiterin Klimaschutz und Energiewende, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0160 94182496, E-Mail: ziehm@duh.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
224351
weitere Artikel:
- Die "grüne IAA" 2007 - und was seither geschah VDA-Präsident Wissmann verspielt Glaubwürdigkeit der deutschen Automobilindustrie Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, vor zwei Jahren stand die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt/M. ganz unter dem Eindruck der globalen Klimakrise. Die Autohersteller überboten sich geradezu mit der Präsentation von Konzeptstudien, die alle die gleiche frohe Botschaft verkündeten: Die Rückkehr zur ökologischen Vernunft. Kleiner sollten die Limousinen werden, bescheidener und vor allem schadstoffärmer und klimaverträglicher, kurz: das "grüne Automobilzeitalter" schien unmittelbar bevorzustehen. Eine Strategie mehr...
- Kampeter/Fromme: Gabriel muss Undercover-Tätigkeit offenlegen Berlin (ots) - Anlässlich des Verschweigens des Einsatzes von externen Beratern im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erklären der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen Kampeter MdB und der zuständige Berichterstatter, Jochen-Konrad Fromme MdB: Bundesumweltminister Sigmar Gabriel kann sich nicht hinter seinem Getöse um die Genehmigungen für Gorleben im Jahr 1983 verstecken. Die Aufarbeitung der Vergangenheit darf nicht als Freibrief missverstanden werden, aktuell das Parlament in mehr...
- NDR Umfrage in Schleswig-Holstein: Mehrheitsverhältnisse im Landtag offen Hamburg (ots) - Wenn am kommenden Sonntag in Schleswig-Holstein Landtagswahl wäre, erhielte ein schwarz-gelbes Regierungsbündnis 48 Prozent der Wählerstimmen. Damit lägen CDU und FDP zusammen gleichauf mit SPD, Grünen, SSW und Linken, die gemeinsam ebenfalls 48 Prozent erreichen würden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Die CDU wäre erneut stärkste Kraft im nördlichsten Bundesland und käme im Vergleich zur Umfrage der Vorwoche wiederum auf einen Wähleranteil mehr...
- Ulla Lötzer: Kampf um zukunftsfähige Arbeitsplätze bei Opel geht weiter Berlin (ots) - "Auch wenn die Opelaner nach der Entscheidung, Opel an Magna zu verkaufen, etwas aufatmen können: Der Kampf um zukunftsfähige Arbeitsplätze bei Opel ist noch lange nicht vorbei, denn der Teufel steckt beim Magna-Deal im bisher unbekannten Detail", sagt Ulla Lötzer. "Die Bundesregierung darf eine Friss-Vogel-oder-stirb-Taktik von Magna nicht akzeptieren, sondern muss aus Steuergeldern finanzierte Hilfen für Opel an Standort- und Beschäftigungssicherung für alle europäischen Werke knüpfen." Die Sprecherin der Fraktion DIE mehr...
- N24-EMNID-UMFRAGE: Deutsche kritisieren Luftangriffe mit zivilen Opfern - Kritik an Verteidigungsminister Jung Berlin (ots) - Nach den von einem deutschen Oberst angeforderten Bombardements in Afghanistan, die auch zivile Opfer forderten, sieht die Mehrheit der Deutschen den Afghanistan-Einsatz skeptisch. 50 Prozent der Deutschen sind der Meinung, eine Gefährdung von Zivilisten hätte verhindert werden müssen. Nur 41 Prozent glauben, zivile Opfer seien ohnehin nicht zu vermeiden gewesen. Unter den CDU-Wählern sieht das Verhältnis allerdings anders aus - hier glaubt eine Mehrheit von 44 Prozent, dass zivile Opfer unvermeidbar waren, nur 40 Prozent kritisieren mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|