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RNZ: Kleiner Schritt - Kommentar zum neuen Führungsduo der EU

Geschrieben am 20-11-2009

Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier
Die Worte Angela Merkels zur Wahl der Führungskräfte der EU waren
entwaffnend ehrlich. Die Kanzlerin ließ durchblicken, dass der
Belgier van Rompuy und die Britin Ashton nicht etwa aufgrund ihrer
Kompetenz gewählt wurden - sondern weil sie kein erkennbares Profil
besitzen. Die Regierenden in Europas Hauptstädten müssen daher auch
nicht befürchten, dass die EU-Spitze ihnen die Schau stehlen oder in
politische Angelegenheiten hineinreden wird. Europa wird auch
weiterhin nicht mit einer Stimme sprechen. Die Chance, in Brüssel ein
neues Machtzentrum zu schaffen und damit ein Aufbruchsignal für ein
vereintes Europa zu geben, wurde vertan.
Allerdings hat die Politik der kleinen Schritte in Europa Tradition.
Trotzdem hat die EU seit ihrer Gründung einen weiten Weg
zurückgelegt. So könnte es auch diesmal sein. Denn Kompromisse zu
schließen wird auch mit dem Reformvertrag die wichtigste Aufgabe der
EU-Mitglieder bleiben. Die lautlose Konsenssuche im Hintergrund ist
für die Führung in Brüssel daher wichtiger als der glanzvolle
Auftritt nach außen. Insofern könnten sich van Rompuy und Ashton noch
als gute Wahl entpuppen. Zumal die reibungslose Besetzung der beiden
Posten durch die 27 Mitgliedsstaaten schon einen Erfolg an sich
darstellt.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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