Der Tagesspiegel: Sexualmediziner: Pädophile Priester sollten Amt behalten
Geschrieben am 03-02-2010 |
Berlin (ots) - Pädophile Priester sollten ihr Amt behalten dürfen. Dafür plädiert der Sexualmediziner Klaus Beier vor dem Hintergrund der Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kolleg im Tagesspiegel (Ausgabe von Donnerstag). "Wer verantwortlich mit dieser chronischen Erkrankung umgeht, macht von allen Optionen Gebrauch, um Opferschäden zu vermeiden. Auch Geistliche, wenn sie sicher sein können, nicht verstoßen zu werden", sagte Beier. Voraussetzung sei aber, dass der Pädophile seine Erkrankung akzeptiert habe. "Das heißt: Ich habe die Situationen, in denen ich sexuell erregbar bin, unbeschönigt durchdacht, kann mich kontrollieren, nutze gegebenenfalls die Möglichkeit, sexuelle Impulse medikamentös herunterzuregulieren."
Der Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin am Berliner Universitätsklinikum Charité sagte dem Tagesspiegel weiter, dass Pädophilie unter Geistlichen häufiger vorkomme. Diese Annahme sei gerechtfertigt. "Wer aufgrund seiner sexuellen Neigung eine starke Faszination durch den kindlichen Körper empfindet, weiß zugleich, dass eine sexuelle Verwirklichung mit Frauen keine Option darstellt. Der Schritt ins Zölibat ist dann leichter - und mit hoher Anerkennung verknüpft." Gerade in der Kirche sei es aber schwer der Pädophilie ins Auge zu blicken, sagte Beier. "Sie geraten leicht an einen Glaubensbruder, der ihnen auferlegt, durch Reue und Glauben das Problem in den Griff zu bekommen", sagte er.
Kai Kupferschmidt Dipl. Molekularbiomediziner Der Tagesspiegel Redaktion Wissen & Forschen Tel.: +49 (0)30 / 29021-14407 10876 Berlin
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
249965
weitere Artikel:
- WAZ: 100 Tage Bundesregierung - Die Stunde der Pragmatiker - Leitartikel von Walter Bau Essen (ots) - Wer Visionen hat, spottete einst Alt-Kanzler Helmut Schmidt, der sollte besser zum Arzt gehen. Schmidt, der hanseatische Preuße, war ein Handwerker der Macht, der Ideologie verabscheute - einer freilich, der sein Handwerk verstand. Kaum ein Politiker handelte so konsequent nach dem Motto, wonach Politik die Kunst des Machbaren ist. Und wie sieht es heute aus in Berlin? Visionen vermitteln die Koalitionäre von Union und FDP, die heute seit hundert Tagen regieren, nicht. Dies ist auch nicht das Problem. Denn angesichts einer mehr...
- Mindener Tageblatt: Kommentar zu 100 Tage schwarz-gelbe Koalition / Wunsch und Wirklichkeit Minden (ots) - Von Christoph Pepper Diese ersten hundert Tage hatte sich die schwarz-gelbe Wunschkoalition sicher anders vorgestellt - ihre Wählerinnen und Wähler vermutlich auch. Statt energischen Durchstartens gab es viel Holperei und Hickhack, eine unvermutete Kabinettsumbildung, einen Untersuchungsausschuss, die ein oder andere Steilvorlage für die Opposition und vor allem reichlich Nörgelei, auch aus den eigenen Reihen. Koalitionspolitiker, die die Außenansicht des Bündnisses als verbesserungswürdig beschreiben, wird niemand der mehr...
- WAZ: Doppelte Untätigkeit - Kommentar von Dirk Hautkapp Essen (ots) - Es gibt Zustandsbeschreibungen, an denen sich in Deutschland seltsamerweise kaum jemand reibt, auch wenn sie 1000 Mal wichtiger sind als der steuerpolitische Krimskrams, mit dem sich die schwarz-gelbe Bundesregierung dieser Tage abgibt: Im Jahr 2008 haben sich 175.000 Bundesbürger irgendwo auf der Welt einen neuen Platz gesucht, zum Leben und zum Arbeiten; so viele wie nie seit den frühen 50er Jahren. Gleichzeitig ging die Zuwanderung geeigneter Arbeitskräfte aus dem Ausland zurück. Wenn sich an diesen gegenläufigen Entwicklungen mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Kassenbeiträgen Ulm (ots) - Eines ist sicher: Keine Krankenkasse führt einen Zusatzbeitrag nur aus Übermut ein. Es ist die blanke Not, die immer mehr Versicherer zu diesem Schritt treibt. Schließlich müssen sie ihre Mitglieder ausdrücklich darauf hinweisen, dass sie ein Sonderkündigungsrecht haben, also zu einer Kasse ohne Zusatzbeitrag wechseln können. Für die Versicherer ist das die Höchststrafe. Deswegen entlarvt sich das Gegenrezept von CSU-Chef Horst Seehofer, die Kassen sollten mehr sparen, als populistischer Unsinn. Besonders peinlich ist, dass mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld: KOMMENTAR 100-Tage-Bilanz der Regierung Enttäuschend ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Es sollte eine Traumhochzeit werden. Schließlich hatten die Union und die FDP elf Jahre diesen Tag herbeigesehnt. Doch kaum war die schwarz-gelbe Liebesheirat vollzogen, war es mit der Zuneigung vorbei. Im politischen Alltag zeigte sich vielmehr, dass es mit den Gemeinsamkeiten nicht weit her ist. CDU und CSU, so mosert die FDP, seien viel zu sozialdemokratisch geworden. Die FDP habe in elf Jahren das Regieren verlernt und die Wirklichkeit aus den Augen verloren, schimpfen die Unionisten. Vieles bewahren oder alles ändern? mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|