WAZ: Ein Wahlrecht von gestern - Kommentar von Theo Schumacher
Geschrieben am 16-02-2010 |
Essen (ots) - Die NRW-Bürger haben am 9. Mai die Wahl, die Steuerzahler danach nicht mehr: Sie müssen zahlen. Wenn sich Prognosen bewahrheiten, die noch in den Schubladen des Landtags schmoren, wird sich der politische Normalverbraucher sein Parlament in Düsseldorf noch eine Stange Geld mehr kosten lassen müssen. Mit anderen Worten: Die Volksvertretung hält sich selbst nicht an den Sparkurs, den sie dem Volk verordnet. Das zeigt, wie kurzsichtig die Wahlkreisreform war, die eigentlich ein erneutes Aufblähen des Parlaments verhindern sollte. Zwar wurde mit dem Neuzuschnitt der Wahlkreise die Zahl der Mandate bei der Landtagswahl vor fünf Jahren deutlich auf 187 abgespeckt. Aber wenn es diesmal ganz dumm läuft, könnte im Mai der Rekord von 239 Sitzen aus dem Wahljahr 1990 gebrochen werden. Der neue Landtag wird deshalb nicht umhin kommen, das Wahlrecht noch einmal anzupacken. Ohnehin ist die Berechnungsmethode von Überhang- und Ausgleichsmandaten für viele Wähler nur schwer durchschaubar. Wenn ein verändertes Parteiengefüge mit der Linken als fünfter Kraft und die Schwindsucht der Volksparteien schon genügen, um zusätzliche Abgeordnetensitze als Dutzendware zu produzieren, taugt das heutige System nicht mehr. Weil es von gestern ist.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
252102
weitere Artikel:
- WAZ: Die Hartz-IV-Debatte - Westerwelles Wahrheit - Leitartikel von Stefan Schulte Essen (ots) - Guido Westerwelle hat mit Hartz IV sein ganz persönliches Krisenthema gefunden. Dass sich Arbeit lohnen muss, sagen zwar fast alle Politiker seit Jahrzehnten, aber nach dem Karlsruher Urteil lässt sich dieser Gemeinplatz - leicht angespitzt - wieder verkaufen. Doch für eine Generaldebatte sind Schlagzeilen-taugliche Vergleiche mit spätrömischen Gelagen etwas dünn. Was ist "die Wahrheit", die Westerwelle dem Volk so mutig zu verkünden meint? Will die FDP die Sätze senken, damit sich Arbeit wieder lohnt? Das wäre die logische mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Westerwelle Halle (ots) - Den Ärger über die zerplatzten Hoffnungen auf den Beginn eines neuen liberalen Zeitalters lässt Westerwelle nun an jenen aus, die mehrheitlich eben nicht aus eigenem Verschulden auf Hartz IV und andere Transferleistungen angewiesen sind. Es gibt keine politische Kraft in Deutschland, die "anstrengungslosen Wohlstand" verspricht, wie Westerwelle behauptet. Aber mit seinen überzogenen Äußerungen verhindert der FDP-Chef die eigentlich notwendige Debatte darüber, wie tatsächlich die Balance zwischen Leistungsträgern und -empfängern mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Westerwelle Ulm (ots) - Die Aufregung um Guido Westerwelles unfrisierte Gedanken zum Sozialstaat wird sich mit dem rituellen Auftakt der Fastenzeit am politischen Aschermittwoch nicht in ein befreiendes Gelächter oder gar in Wohlgefallen auflösen. Dazu ist das Thema zu ernst und die polemische Behandlung desselben durch den Außenminister zu tadelnswert. Was der Liberale da mal eben ins Visier genommen hat, ist ein Eckpfeiler unserer Gesellschaftsordnung, ein über Jahrzehnte auch international anerkanntes System ausgleichender Gerechtigkeit. Wenn Westerwelle mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld: KOMMENTAR Kirche und sexueller Missbrauch Zeit für Selbstbesinnung BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Die Diskussion über sexuellen Missbrauch erschüttert die katholische Kirche - nicht nur in Deutschland: Immer mehr Fälle werden bekannt, die Institution mit dem Anspruch auf Alleinseeligkeit steht unter schwerstem Druck. Pädophile im Priestergewand ist kein Problem der Neuzeit, sondern ein seit Jahrhunderten unter den Teppich gekehrtes Problem. Dass es endlich ans Tageslicht dringt, hat vornehmlich etwas zu tun mit der sexuellen Revolution jüngster Jahrzehnte und der dadurch ausgelösten Aufklärung. Auch die katholische mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld: KOMMENTAR Mangel an Streusalz wird immer größer Weißes Gold MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Man fühlt sich ans Mittelalter erinnert. Damals war Salz so begehrt, dass es als weißes Gold bezeichnet und mit Edelsteinen aufgewogen wurde. Und heute wird gejubelt, wenn ein Lkw mit einer Ladung Streusalz die Einfahrt einer Straßenmeisterei passiert. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Solche Verhältnisse stellen den organisatorischen wie produktionstechnischen Verhältnissen des Industrielands Deutschland ein Armutszeugnis aus. Denn der Winter anno 2009/10 ist zwar lang, aber meteorologisch gesehen immer noch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|